Reaktion von Pferden auf Fußgänger?

[Grashüpfer]

Heute habe ich mit meinen Hunden mal wieder eine größere Tour auf uns unbekanntem Gebiet gemacht.
Ich und die Hunde in einer Höhe mit mir auf einem Feldweg. Rechts neben mir eine leicht hügelige "Stromweide" links ein Weizenfeld. Sehr, sehr abgelegen, km weit kein Gehöft, sonstige Häuser, Menschen oder Tiere.
Herrliche Stille. Durch die hügelige Weide war auch nicht zu erkennen, was da für Vieh drauf steht. Auf einmal leichtes Beben, der Erde, leichtes donnern/grollen, kommt ein riese von Pferd auf mich zu galoppiert und das wurde auch nicht langsamer, je dichter der Zaun kam, direkt dahinter ein anderes Pferd, mit ein wenig Abstand zwei andere.

Die sind so zielgerade in vollem Galopp auf mich zugerannt und wurden nicht langsamer, dass ich dachte die springen jetzt über den Zaun.
Meine Hunde bekamen auch Panik und sind dann so ca. 10 m links in das Weizenfeld reingerannt, aber nicht mehr auf meiner Höhe, sondern etwas vor mir dann.
Schließlich sind die Pferde dann meinen Hunden innerhalb der Koppel hinterher galoppiert, von mir nahmen sie gar keine Notiz mehr.

Was war da los? Wie kommt das? Ich laufe fast täglich an Pferdekoppeln vorbei, aber ich habe noch nie ein Pferd auf einer Koppel galoppieren sehen. Meine erste Wohnung die ich hatte, hatte einen Balkon und direkt davor eine Pferdeweide, die haben sich auch nie bewegt, da kam jeden Tag ein Mensch und scheuchte die Pferde auf, damit sie überhaupt mal rennen.

Habe ich die Tiere gereizt?
Wieso waren meine Hunde so interessant? Die Pferde waren soooo riesig und schwer, die Hunde müssen wie Ameisen auf die Pferde gewirkt haben.
Wie verhalte ich mich, wenn wirklich mal ein Pferd auf mich zu über den Zaun springt?

Pferde sind echt faszinierende Tiere. Aber für mich nur, wenn sie in 53 m Abstand zu mir friedlich stehend grasen.

Das war ein unglaubliches Geräusch, wie die meinen Hunden hinter her galoppiert sind und das von nur vier Pferden. Puh!
Waren aber von der Optik her traumhaft schöne Tiere. Da waren zwei braune dabei, mit schwarzer Mähne, schw. Fesseln alle gleich hoch, wie gemalt und schw. Schweif. Herrlich glänzend, sehr gepflegt, aber auch sehr bedrohlich. (Für mich.)

[Grashüpfer]

Es ist schon lustig, dass so große kräftige Tiere vor kleineren Angst haben.
Aber es ist wirklich sehr traurig und eine Schande, dass Pferde von Hunden verletzt werden und Hunde auf Koppeln rum rennen. Da gebe ich dir vollkommen recht. Das darf nicht sein.

Aber ich habe die Pferde gar nicht beobachtet. Ich bin an der Weide entlang auf einem Feldweg spaziert und sah wohl, dass da eine Viehweide ist, aber durch die hügelige Landschaft konnte ich keine Tiere sehen, bis sie von irgend woher auf uns zu galoppierten.
Meine Hunde laufen niemals auf irgendeine Viehweide. Sie machen immer, wenn sie so einen Stromzaun sehen einen Bogen, selbst wenn der ausgeschaltet ist. Sie hatten da als Welpe mal ein ganz böses Erlebnis, auserdem haben sie vor Kühen, Pferden und sogar Schafen Angst, obwohl es Schäferhunde sind.
Sie laufen nie auf so eine Weide, sonst würde ich sie ja auch anleinen, denn ich gehöre zu den Hundebesitzern die auch andere Tierbesitzer und dessen Tiere respektieren.

[Grashüpfer]

Gut, ich laufe nur noch an mir bekannten Koppeln vorbei, wo ich weiß, dass die Pferde einfach gemütlich weiter fressen, wenn ich und die Hunde kommen.
Besser für die Pferde, für meine Hunde und für meine Nerven.

Vielen Dank für die Info.

[Nightmoon]

Hallo Sunshine,
ich wollte auch noch etwas hinzufügen.
Dante hat ja das Wesentlichste schon gesagt.

Ein Pferd würde niemals einen Menschen absichtlich "über den Haufen" rennen.
Aber ich kann es gut nachvollziehen, wie man sich dabei fühlt, wenn ein ausgewachsenes Kaltblutpferd auf einen zugewetzt kommt, im vollen Gallopp.
Mir erging das als Kind zweimal so.
Das erste Mal war es ein Jährling - eine Haflingerstute. Ich ging auf die Koppel und sie gab Speed. Direkt auf mich zu. Ehrlich, da hatte ich richtig Bammel, weil ich das bis dahin auch noch nie so erlebt hab. Ca. 3m vor mir, machte sie eine Vollbremsung und rutschte regelrecht auf ihrem Hinterteil noch ein Stück, kam aber dann zum halten. Klar, dass ich da nicht stehen blieb. Ich sprang hinter einen gleich rechts von mir stehenden Obstbaum.
Wenn ich stehen geblieben wäre, hätte sie mich wahrscheinlich über den Haufen gerutscht.
Sie war halt noch sehr jung, übermütig und musste auch erst noch lernen. Danach machte sie es übrigens nie wieder.
Sie freute sich halt so dolle, dass ich zu ihr hinkam. Hinterher haben wir natürlich rumgeschmust.

Das andere Mal war es ein ausgewachsener Belgier. Ein "riesen Oschie". Er freute sich ebenfalls, schaffte aber wenigstens die Vollbremsung. Das war mir mehr als recht, denn dort war der nächste Baum ca. 300 m entfernt. Da hätte ich aber "die Beine in die Hand nehmen" müssen. Ich glaube, dass mir für einen kurzen Moment auch nicht zum Lachen zu Mute war, aber ich wusste es ja inzwischen, dass Pferde Keinen mutwillig umrennen, also blieb ich stehen und hoffte inständig.

Trotzdem gab es Pferde, die Menschen schon totgetreten haben. Früher, noch zu was weiß ich für Zeiten, trainierte man für Kriegszüge die Pferde darauf, um den Feind "platt zu machen". Das ist ähnlich, wie bei Elefanten. man trainierte es ihnen an, Menschen zu zertreten, ebenfalls für Kriege oder als grausame Strafen, di der Abschreckung dienten. Normal, würde es ihnen auch nicht in den Sinn kommen, wenn sie gezähmt sind und es gut haben.

Wenn Pferde in Panik geraten, dann könnte es passieren, dass sie einen übersehen, aber mutwillig - nein.

Übrigens, Serafina und ich haben eine gemeinsame Bekannte. Ihr wurden im vorletzten Jahr zwei Pferde von Hunden zu Tode gehetzt.
Der Besitzer der Hunde wurde nie ausfindig gemacht. Schrecklich...