Exemer, Sommerekzem bei Pferden und Ponys

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Exemer, Sommerekzem bei Pferden und Ponys

Beitrag von Nightmoon » Sa 13. Dez 2008, 17:53

Ich lehne mit diesem Beitrag mal an das Geschehen, aus einem anderen Thread.
Hanifah hat geschrieben:Hi, ...
Hinzu kamen dann noch enorme Tierarztkosten weil die Ekzeme schon im Frühjahr richtig schlimm waren und das Pferd sich regelmäßig richtig wundgescheuert hat
...


Hmmm, also wenn ein Isi schon im Frühjahr so starke Ekzemen hat, dann hätte man die Stute lieber entgiften sollen. Oftmals werden Ekzeme dem typischen Leiden untergeschoben, obwohl es mit einer Entgiftung schon wesentlich besser oder eventuell ganz und gar behoben worden wäre. Ekzemer & Ekzemer sollte man nie auf die selbe Stufe stellen. Es gilt immer, die Ursache herauszufinden.
Oftmals bringt eine Entgiftung des Körpers schon entscheidende Fortschritte.
Am Besten sucht man sich dazu einen geeigneten Tierarzt oder einen Homöopaten, der spezialisiert auf Pferde ist.

Wichtig ist auch bei Pferden, die unter dem sogenannten Sommerekzem leiden, dass man sie nicht in den Tageswechselzeiten (also Morgens und Abends) auf der Weide zu stehen hat, denn da sind die Mücken am Aktivsten. Weiterhin kann man dem Pferd mit entsprechenden Fernhaltesprays, -salben- und Tinkturen die kleinen Plagen vom Leib halten. Das ist besonders wichtig, denn gerade diese Stiche von Mücken, Bremsen & Co bilden die Grundlage für das Ekzem. Man muss also zusehen, dass man die Pferde davor schützt!
Wenn es zu sehr ist, muss man das Pferd in eine geräumige Box stellen und die Fenster und Türen mit Gasematerial verkleiden, dass die Box Mückenfrei bleibt. Wichtig ist aber, dass das Pferd in den Mückenruhigeren Zeiten ausreichend bewegung und Beschäftigung bekommt, denn trotz alledem ist und bleibt das Pferd voll einsatzfähig, solange es keine Ekzeme an den Sattelstellen aufweist. Dann sollte man davon unbedingt Abstand nehmen, weil es eine zusätzliche Belastung für das Pferd ist.
Etwa von März bis in den späten Oktober hin sind die Plagegeister sehr häufig "unterwegs" und entsprechend aktiv. In den anderen Jahreszeiten sind sie seltener anzufinden.

In der Ekzemzeit sollte eine etwas eiweißärmere Kost angeboten werden und das Pferd sollte vor starker Sonneneinstrahlung geschützt werden, denn das begünstigt die Entstehung von Ekzemen zusätzlich. Wenn es zu arg sein sollte, können auch Fliegendecken helfen, aber immer in Kombination mit einem Schutz vor den kleinen Blutsaugern.

Einige Pferderassen sind davon wesentlich häufiger betroffen, wie zum Beispiel: Islandpferde, Friesen und Araber.

Will man seinem Pferd etwas Gutes tun, dann sollte man es in eine Gegend umsiedeln, wo diese Belastungen nicht so akut sind, denn die Allergische Reaktion auf die Stechmückenarten wird das Pferd sein Leben lang nicht verlieren.

Günstige Gegenden dafür sind eine meeresnahe Gegend und/oder Seengebiete, mít einem Wasserspiegel über 800 m.
Wie gesagt, die Krankheit geht damit nicht weg, aber die Symptome, die den Pferden so stark zu schaffen machen verschwinden dadurch.

Wie sehen die Ekzeme aus?

Meistens sind es Anfangs nur kleine schorfige Stellen, die schon nach kurzer Zeit massiv starke Verkrustungen bis Blutungen aufweisen. Teilweise, auf frisch gescheuerten Stellen sieht man das rohe Fleisch.
Die Verkrustungen sind weißlich bis gelblich.
Meist betroffene Stellen sind:

*Schweifrübe
*Mähne

Gerade in der Mähne kommt es sehr häufig zum Aufbruch und man erkennt es sofort an den extrem grobfaltig, borkig und wund aussehenden Mähnenkamm.
Klar, dass solche Exeme den Tieren stark zu schaffen machen, zum Einen durch heftigen Juckreiz und zum anderen durch Schmerz.

Zur Linderung und Abheilung:

Inzwischen gibt es eine Allergentherapie, die der Allergietherapie des Menschen sehr ähnlich ist. Ich weiß jetzt nicht so genau, in wie weit diese Behandlung ausgereift ist, denn die Wissenschaft ist bekanntlich schneller, als wir die Informationen bekommen. Der Desensibilisierungsstoff wurde in wöchentlichen Abständen Pferden verabreicht. Anfänglich wurde eine kleine Dosierung gegeben und nach und nach gesteigert. Dann, nach einer bestimmten Zeit wurde die gleiche Dosis kontinuierlich verabreicht.

Was gibt es sonst noch?
*Ekzemerdecken
*juckreiz-und entzündungshemmende Salben, Sprays, Lotionen und Tinkturen
(wobei ich eine Tinktur oder ein Spray bevorzugen würde, weil es nicht die Poren zusätzlich verklebt)
*Natural Bio Stimulator von Neomed pharma in Kombination mit Nutripferd-Algenmikronat soll auch gut helfen, die Symptome abklingen zu lassen

Allgemein müsst ihr auf ausgewogene, eiweiß- und getreidearme, rohfaser- und vitalstoffreiche Ernährung achten. Die gesunde ausgewogene Ernährung ist immer das A&O gegen Krankheiten und Allergien.

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Wer noch ein paar Tipps dazu hat, der kann sie gerne hier dazu fügen.


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Re: Exemer, Sommerekzem bei Pferden und Ponys

Beitrag von Hanifah » Sa 13. Dez 2008, 18:45

Hi,

also bei der Stute damals wurde ziemlich viel probiert... die Stallbesitzerin selbst ist Tierheilpraktikerin und hat dementsprechend viel versucht, was genau weiß ich nun nicht - war ja auch nicht mein Pferd, ich hatte sie nur in Beritt.


Ich finde es immer grausam die Pferde so verhüllt auf der Weide stehen zu sehen - das kann einfach nicht angenehm sein, vor allem für ein Fluchttier...



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Re: Exemer, Sommerekzem bei Pferden und Ponys

Beitrag von Hanifah » Sa 13. Dez 2008, 20:15

Natürlich ist es ohne Schutz schlimmer - aber toll ist es trotzdem nicht!

Mir taten die Isies halt nur immer sau leid wenn ich mir meine Stute im Vergleich angsehen habe... aus diesem Grund bin ich halt auch gegen Isländer in Deutschland... natürlich können auch andere Rassen Ekzemer werden aber bei denen ist es nicht schon vorprogrammiert :?



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Re: Exemer, Sommerekzem bei Pferden und Ponys

Beitrag von Hanifah » Sa 13. Dez 2008, 21:40

Hanifah hat geschrieben:natürlich können auch andere Rassen Ekzemer werden aber bei denen ist es nicht schon vorprogrammiert :?
Das habe ich doch auch nicht anders gesagt?? :hm:



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Re: Exemer, Sommerekzem bei Pferden und Ponys

Beitrag von Hanifah » So 14. Dez 2008, 08:10

Hmmm... also unser Tierarzt meinte, dass die Isies oftmals die Klimaumstellung nicht richtig verkraften und mit den Lebensbedingungen hier oftmals nicht so gut klar kommen wie einheimische Pferde und von daher häufiger Probleme haben...
Ich habe mich mit dem Thema auch nicht so intensiev befasst, ich hatte das Problem ja nie... aber wenn ich hier in der Gegend rumgucke sind es zu 90% Isländer, die im Sommer verhüllt auf den Weiden stehen...



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Re: Exemer, Sommerekzem bei Pferden und Ponys

Beitrag von mone » So 14. Dez 2008, 16:53

Hallo

es hat nicht nur mit den Mücken zu tun
auch mit zuviel eiweisshaltiger ernährung
Und im Frühjahr hat das frische grass sehr viel eiweiss
Und es wird kraftfutter gefüttert.

Deshalb sollte man erst einmal das Futter umstellen
und dann die Mücken in angrief nehmen

Grüsse Sim



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Re: Exemer, Sommerekzem bei Pferden und Ponys

Beitrag von Nightmoon » So 14. Dez 2008, 22:42

Jepp, oft ist das Hauptproblem, dass die Pferdchen schon die entsprechenden Allerien in sich tragen, nur ob und wie sie ausbrechen hängt von mehreren Faktoren ab. Deshalb schrieb ich ganz oben auch, dass man zum Ersten mit einer Entgiftung probieren sollte und damit zeitgleich eine komplette Futterumstellung durchführt. Dann hat man das häufigste Hauptproblem schonmal ausgeschlossen, denn oft entstehen Ekzeme auch durch falsche oder unausgewogene Fütterung.

Zum Thema Ekzemerdecken und -masken...
Klar, für uns sieht das ganz schön schrecklich aus, wenn man so ein "vermummtes Pferdchen" sieht, aber es ist, wenn es hilfreich ist und das Pferd sich dabei wohlfühlt, die bessere Variante, als das Pferd fast ein dreiviertel Jahr in einen Stall zu stellen und nur gelegentlich rauskommen zu lassen.

Die Islander schlachten nur die Ekzemer, die als solche auch auffällig werden/wurden. Ich finde es trotzdem schrecklich, wenn ein Tier dafür sterben muss, weil es Ekzemer ist. Potenzielle Vererber werden oft dabei übersehen und sorgen für weiteren Nachwuchs an Ekzemern.
Übrigens, ich kenne auch Haflinger, die schlimme Ekzemer sind oder nehmen wir Serafinas Stute (Mecklenburger), sie ist ebenfalls Ekzemer.

Wenn schon größere Wunden vorhanden sind, kann man die Wunden auch mit Silberspray versorgen (es deckt die Wunde ab und schützt sie), dass sich keine zusätzlichen Infektionen bilden und es dadurch noch schlimmer wird.
Aber, Silberspray bitte nur anwenden, wenn Ihr restlos sicher seid, dass keine Infektion vorliegt, sonst wird es noch schlimmer!
Sollte schon eine Infektion vorhanden sein, so kann man Blauspray (gibt es auch farblos - für Schimmel zum Beispiel) nehmen, das desinfiziert die Wunde.
Ebenso kann man vorhandene Ekzeme auch mit einem Luftdurchlässigen Flies abdecken, aber darauf achten, dass keine anderen Pferde das abreißen oder sogar auffuttern können. Also empfiehlt sich das nicht gerade, wenn das Pferd in einer Herde gehalten wird.
Die verkrusteten Stellen kann man auch mit regelmäßigen abwaschen reinigen, aber ohne Zusätze und bitte ohne Schorf abkratzen oder irgend mit welchen Bürsten, das verstärkt nur die Sucht der Pferde, sich weiter daran zu scheuern oder sich sogar zu beißen.

Betaisodona, soll bei Einigen auch gut helfen.


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Re: Exemer, Sommerekzem bei Pferden und Ponys

Beitrag von Nightmoon » Do 22. Jan 2009, 23:17

Ich hab kürzlich wieder einen Tipp bekommen, da hieß es, dass man den/die ekzemenauslösende Stoff/-e mit einer Haaranalyse und einer Bioresonanz herausfinden kann. Dementsprechend wird ein passendes Medikament dagegen zusammengestellt und die Behandlungserfolge sollen sehr gut sein. Irgendwie scheint es auch logisch, wenn man der Ursache damit auf den Grund geht. ;)

~*~

Ansonsten gibt es noch solche Hausmittelchen wie die Tinktur aus Essig, aber kein Essig-Essenz! Ganz normales Kräuteressig oder Weinbrandessig, Nelkenöl, Eukalyptusöl und Aloe Vera Baby Schaumbad oder gleich Schaumbad mit Eukalyptus und etwas Wasser verdünnen. Wie immer in der Chemie heißt es auch hier, beim mischen der Zutaten, "Erst das Wasser, dann die Säure, sonst geschieht das Ungeheure"... ;)

Also..... Du nimmst ca.:
300 ml Wasser
300 ml Essig (Supermarkt)
300 ml Badeschaum- Eukalyptus (Spinnrad oder Naturläden allgemein, auch in der Apotheke, aber da wird es dann richtig teuer :oops: eventuell noch einige Drogeriemärkte)
25 - 30 Tropfen Nelkenöl (Spinnrad oder Naturläden allgemein, auch in der Apotheke)
Wenn man die Menge halbiert, dann nur noch 15 Tropfen Nelkenöl.

Man nimmt am Besten zum Auftragen eine Schwamm und betupft ausgiebig die betroffenen Stellen damit. Bitte nicht direkt auf die wunden Stellen, es könnte dem Pferd unangenehm sein. Immer schön auf die schorfigen Stellen und ringsherum, bis die Stellen abgeheilt sind.
In der 1 Woche wendest Du es täglich an und ab der 2. Woche dann alle 2 Tage und ab der 3. Woche sollte es so alle 3 bis 4 Tage ausreichend sein. Wenn nicht, dann wieder alle 2 Tage.
Es hilft nicht bei allen Ekzemern, aber bei Vielen. Es kommt wohl auf die Art des Ekzemes an. :hm:

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