Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

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Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von saloiv » Do 20. Dez 2012, 22:24



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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von Curly » Do 20. Dez 2012, 23:54

Das Video regt durchaus zum Nachdenken an.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Luna aufgrund ihrer Genetik kein
langes, tolles Leben haben wird, wie das Video jetzt vielleicht glauben machen will.
Masthühner werden auch bei normaler Futtergabe ab Kükenalter dick und fett, sodass ihre Knochen
sie nicht mehr tragen können. Leider.



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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 21. Dez 2012, 01:11

Selbst das schnelle Wachstum ist nicht der Grund für diese mangelnde Vitalität ... es gibt einige Hühnerrassen, welche genauso schnell wachsen und sogar größer werden, wie diese Masthybriden.
Hält man diese Masthybriden unter gleichen Bedingungen, wie schwere Hühnerrassen, wie sie in der Hobbyhaltung gezüchtet werden, sieht man erst den krassen Unterschied zwischen diesen Hybriden und normalen schweren Geflügelrassen. Diese Hühner entfernen sich nicht weit vom Futternapf, sie suchen im Garten nicht nach Futter, der Aktionsradius beläuft sich auf wenige Meter. Die Folge ist, daß die Muskeln sich nicht richtig ausbilden können und damit den Skelettapparat nicht stützen können. Mit ein paar Monaten liegen diese Hybriden schließlich nur noch neben Futter- und Wassernapf und fressen im Liegen, weil sie mit ihren maroden, nicht ausgebildeten Muskeln gar nicht mehr richtig aufstehen können. Sind sie endlich ausgewachsen, sind sie absolut überfettet ... um diese Hühner gesund aufzuziehen, müssen die zwangsbewegt werden!

Stellt man Futternapf und Trinknapf weit genug auseinander, dann werden diese Hühner entweder verhungern oder verdursten, während normale schwere Rassehühner es locker schaffen, selbst ohne Futternapf, aber abwechslungsreich gestalteten Garten mit viel Gewürm und Pflanzen und einem Trinknapf im Stall zu überleben. Der Garten wird von diesen Hybriden meist gar nicht genutzt, weil die erst gar nicht freiwillig nach draußen gehen.
Diese Masthybriden sind echte Qualzuchten im Sinne des Tierschutzgesetzes!

Ich hab die jetzt erstmalig selbst erleben dürfen, auf dem Reiterhof wurde so eine gemischtgeschlechtliche Gruppe von Masthybriden in einer Pferdebox gehalten ... die Aktivitätszeit dieser Hybriden belief sich auf insgesamt einer Stunde höchstens! Die dort gehaltenen Legehühner dagegen sind den ganzen Tag mehrere Stunden ohne Pause auf Futtersuche!
Die Pferdebox ist nun wirklich nicht groß und wurde dennoch nicht voll ausgenutzt von diesen Hühnern, die lagen wirklich nur um den Futternapf drumrum! Außerdem hatten mehrere dieser Hühner deutlich sichtbar Schmerzen, wenn sich ein anderes Huhn anlehnte oder ankuschelte.

In diesen Mastbetrieben kommt ein übriges dazu, welches die Lage für diese Hühner verschärft, sie werden ohne Tageslicht gehalten. Sie sind also angewiesen auf die Versorgung mit Vitamin D3 aus dem Futter ... und da das pelletierte Futter seine Nährstoffe auf die Pelletoberfläche aufgetragen bekommt und die Pellets per Maschinen ziemlich unsanft in die Futternäpfe geleitet werden, sind die Nährstoffe oft in erheblichen Maße abgeschabt und stehen den Masthendln nicht mehr zur Verfügung. Das führt dann auch noch zusätzlich zu einer Unterversorgung mit Vitamin D3, wodurch die Knochen gar keine Chance mehr haben, sich irgendwie halbwegs korrekt auszubilden. Eine solche Haltung führt zu Leiden und Schäden am Tier ... und ist eigentlich definitiv Tierquälerei nach Tierschutzgesetz!



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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von Entensusi » Fr 21. Dez 2012, 07:26

verhalten sich die Hybriden schon als Küken so?
Ich hab letzt erst eine Bioland-Geflügelaufzucht gesehen, da waren die Küken ganz schön aktiv... ich weiß aber leider nicht, welche Rasse das war. :hm:


Liebe Grüße, Entensusi und ihre Tiere

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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von Curly » Fr 21. Dez 2012, 07:56

Stimmt, Murx. Jetzt wo du es schreibst, könnte es auch daran liegen.
Wir habens bei unseren Masthühnern immer auf das schnelle Wachstum geschoben,
dass sie sich nicht weit entfernten und nur rumlagen.

Entensusi, wir haben unsere Masthühnchen damals mit wenigen Tagen aus solch einem
Betrieb geholt, normal ernährt und schön gehalten.
Mir taten damals als Kind schon diese armen Hühner leid, die kaum laufen konnten
und total anteilnahmslos wirkten.



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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 21. Dez 2012, 10:13

Ich kann jetzt nur aus sehr wenigen Zufallsbeobachtungen reden, wo ich Masthybridhühner, die zwischen Rassehühnern geschlüpft sind, beobachtet hab ... zumindest die ersten zwei Tage erschienen mir die Hybriden genauso aktiv zu sein, wie die anderen Hühner, wurden jedoch im Gegensatz zu den anderen Hühnern nicht immer aktiver, sondern im Gegenteil, die Aktivität, die sie in den ersten beiden Tagen zeigten, behielten sie bei, die anderen Hühner dagegen wurden immer mobiler, probierten immer mehr aus und waren innerhalb von 10 Tagen wie ein Sack voll Flöhe ... irgendwann stimmt dann bei den Hybriden einfach nicht mehr das Verhältnis zwischen Bewegung (und damit Muskelwachstum) und Skelettwachstum überein. Ich denke, das sind dann irgendwann sich gegenseitig verstärkende Effekte, je mehr die Viecher bei zuwenig Muskelmasse schwerer werden, desto mehr werden die Bänder belastet, desto schwieriger wird die Bewegung, desto weniger bewegen sich die Hühner, desto weniger Muskeln werden ausgebildet, desto mehr werden die Bänder und die Knochen belastet ...

Es gibt noch die Legehybriden - übrigens genau so eine Qualzüchtung, aber aus anderer Sicht heraus. Die Legehybriden wachsen normal heran und haben zwar eine eingeschränkte Aktivität, können sich jedoch noch im Garten selbst ernähren. Das Hauptproblem der Legehybriden ist vielmehr, daß sie sehr oft vollkommen unabhängig von irgendwelchen äußeren Gegebenheiten Eier legen, bis ihr Legeapparat kaputt ist. Das ist meist zwischen dem 2. und 4. Lebensjahr der Fall. Dazu kommen noch solche Verhaltensstörungen dazu, wie Federpicken, Luftschlucken etc, die besonders häufig auftreten - und das auch bei Legehybriden, welche normal zwischen Rassehühnern geschlüpft und aufgezogen wurden. Es handelt sich hier bei den Hybriden also tatsächlich um ein angeborenes Verhalten und kein Verhalten, was erst aufgrund der Haltungsbedingungen entsteht.

Wie es mit den Ausgangsrassen, aus denen die Hybridhühner gezüchtet werden, steht, weiß ich nicht, da erfährt man ja so selten was drüber. Aber ich denke, da werden die gleichen tierschutzrelevanten und genetisch fixierten Probleme auftauchen. Von irgendwoher müssen ja diese Hybridhühner diese genetisch bedingten Verhaltensstörungen haben.



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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von saloiv » Fr 28. Dez 2012, 22:30

Neues von Luna!



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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von Miss Marple » Fr 28. Dez 2012, 22:38

Also so schreitend in grüner Wiese und mit braunem Hahn gefällt sie mir besser als nackig in Plastik und Zellophan oder in Rotkohl und Klößen oder in Suppengrünbrühe. :hehe:


"Der Clown ist die wichtigste Mahlzeit des Tages."

geklaut


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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von saloiv » Fr 28. Dez 2012, 22:50

Sie hat jetzt irgendwem Weihnachten als Hühnerbraten auf dem Festtagstisch gefehlt. :hehe:


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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von Melli » Fr 28. Dez 2012, 22:50

wie schön!
erinnert mich so sehr an den Spruch.. „Ein Tier zu retten, ändert nicht die Welt - aber die ganze Welt ändert sich für dieses Tier!“


Wer sagt, dass zuverlässiges Verhalten bei diesem oder jenem Hund nicht ohne Strafe erreichbar ist, sagt nichts über den Hund aus, sondern beschreibt erst einmal seine eigenen Fähigkeiten. (Dr. Ute Blaschke-Berthold)

Liebe Grüße von Melli mit Hund Simba, den RB-Pferden Ásta und Hvatur und den Meerschweinchen Eumel, Kalahari, Paula, Ebby, Lilli und Lotta.

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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 28. Dez 2012, 23:44

Für ein Masthuhn ist sie sehr leicht mit sehr engem Stand ... sollte sie wirklich das Glück haben, nicht die typischen Masthybridverhaltensänderungen zu haben, so daß sie sich normal entwickeln kann, ohne fettleibig zu werden?



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Re: Der Weihnachtsmann schenkt Huhn Luna das Leben.

Beitrag von WELLEN » So 6. Jan 2013, 18:14

Miss Marple hat geschrieben:und mit braunem Hahn
das ist auch ein Huhn :lieb: Luna hat also ne nette Freundin gefunden :hot: Schön zu sehen, dass sie nun ihr Huhn-gerechtes Leben genießt :top:



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