Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

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Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von lapin » Fr 30. Jan 2009, 12:24

Ich lese und höre immer sehr oft, wenn man die Leute auf etwas hinweist, "ja der TA hat das aber gesagt und der muss es ja wohl wissen!".

Nun hab ich mir Gedanken darüber gemacht und mich gefragt, wieviel Wissen KANN ein TA überhaupt haben, bzw wieviel braucht er!

Ein TA hat mehrere Tierarten mit denen er sich auseinandersetzen muss, wenn man davon ausgeht, er ist alleiniger TA in seiner eigenen Praxis mit einem oder max. mal 2 Helfern.
Das heißt im Klartext, EIN Mensch muss sich über Hunde, Katzen, Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster auskennen, da es die typischsten und am häufig gehatltensten Haustiere sind.
Hinzu kommen mal noch Wellensittiche, Mäuse, Ratten, vllt das ein oder andere Reptiel!

Nun jetzt spinn ich mal weiter und überlege was der TA nun über diese Tiere alles am grundlegensten Wissen müsste:
* Anatomie
* wichtige markante Punkte die häufiger dem Tier Probleme machen könnten (Zähne, Ohren, Bauch etc.)
* verschiedene Medikamente die auf welches Tier, wie anschlagen und dosiert werden müssen
* grundlegendes über Ernährung (Kaninchen Pflanzenfresser, Hunde Fleischfresser etc)

Wie wichtig ist es für ein TA zu wissen, wie das Tier gehalten werden muss.
Für die Ursachenforschung, warum das Tier krank ist...joah kann sein!
Aber die Mindestanforderung an Haltungsbedingungen müssten ja auch für den TA reichen, um dort keine Ursache finden zu können!
Wie ist das mit der Ernährung?
Ein Kaninchen hat nen aufgeblähten Bauch, doch Brot/Trockenfutter/Knabberstangen/Jogurtdrops ist ja ok, laut allgemeiner Ernährungsforschung des Kaninchens!
Zu dem wird auch ein TA einer Kleintierpraxis von verschiedenen Futterherstellern unterstützt, durch Mundpropaganda und evtl sponsoring bei entsprechender Werbung...
also ist auch hier nicht wirklich mit richtiger Beratung zu rechnen...

Ausser, der TA / die TÄ beschäftigt sich selber/ bzw. hält selber diese Art von Tieren und hat sich deshalb mehr darüber informiert!

Anders ist es vllt in Tierkliniken, hier hat man fast für jede Tierart einen Spezialisten und deren Wissen kann von daher auch etwas breitgefecherter sein.
Dennoch ist es auch hier ein Unterschied, ob der Arzt selber diese Tierart hält oder nicht, denn wie sicherlich Jeder weiß, nur das was ich tagtäglich um mich habe, kann ich wirklich kennenlernen und studieren ;)!

Ich hoffe ich konnte jetzt ungefähr rüberbringen, um was es mir geht!
Ein TA hat Ahnung auf SEINEN Gebieten, alles was darüber hinaus geht ist für seinen Job völlig irrelevant!
Wir wollen das er unserem Tier hilft und es rettet, doch wie das Tier bei uns lebt, liegt voll und ganz in DEN HÄNDEN DES HALTERS!

Also lieber selber informieren, als auf andere KOMPLETT zu vertrauen ;)!


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von saloiv » Fr 30. Jan 2009, 12:30

Ich denke auch, dass ein Tierarzt nicht alles wissen kann.
Hinzu kommt ja auch noch, dass sich die Tiermedizin und das Tierwissen jedes Jahr extrem verändert.

Und er muss nicht nur die tiespezifischen Dinge wissen, sondern auch die alter- und geschlechtsspezifischen....

Da kommt einiges zusammen. Ein Tierarzt kann das garnicht alles wissen ;).


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von saloiv » Fr 30. Jan 2009, 12:37

Naja, auch wenn ein Tierarzt nicht faul ist, kann er einfach nicht alles wissen.
Bedenke mal alleine, dass Vögel nicht im Grundstudium enthalten sind. Deshalb kennen sich schon wenige Tierärzte mit Vögeln aus. Und was ist jetzt mit Wassergeflügel? Da kennen sich drei (oder auch nur einer?) Experten in ganz Deutschland aus. Das ist sehr wenig. Aber ich verlange auch nicht, dass sich jeder Tierarzt damit auskennt. Das würde einfach den Rahmen sprengen ;).
Die ganzen Detail zu jeder Tierart könnten 500.000 Bücher füllen. Vieles steht nichteinmal in Büchern. Zu manchen Themen gibt es nichteinmal Erfahrungswerte. Deshalb gehe ich auch mit jeder Tierart und mit jedem Problem zu einem anderen Tierarzt (ich wäge immer ab, wer sich an ehesten auskennt ;)).


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von saloiv » Fr 30. Jan 2009, 14:19

Mein Tierarzt gibt auch offen zu, wenn er etwas nicht weiß.
Aber er ist gut informiert und hat jede Menge Erfahrung. Er empfiehlt z.B. auch bei Kaninchen trockenfutter freie Ernährung. Er ist schon auf den aktuellen Stand ;).
Ich finde es auch immer sehr positiv, wenn er sagt, dass er keine Ahnung hat.


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Nightmoon » Fr 30. Jan 2009, 15:09

Offtopic:
Ich hatte in Berlin einen Klasse Tierarzt. Leider sträubte er sich "wie's Tier", als ich ihn einpacken und mitnehmen wollte, als ich wegzog. :( :lol:
Es ist nicht wichtig, ob ein Tierarzt alles weiß, wichtig ist, wie schnell er die nötigen Infos zusammenbekommt, um einem Tier entsprechend helfen zu können. Klar, es ist immer super, wenn er ein großes Fachwissen hat, aber das alleine reicht manchmal eben doch nicht aus. Gut zu wissen, wenn er genügend andere TÄ kennt, die auf alles Mögliche spezialisiert sind, dass meinem Tierchen ganz schnell geholfen wird.

Jetzt hab ich einen Tierarzt, den ich auch sehr kompetent finde, der auch gerne dazu lernt und sein neu erworbenes Wissen auch schnell an die Besitzer weitergibt, wenn er denkt, dass es helfen könnte. :top:
Offtopic:
...und bei Tessa kommt auch er nicht aus dem Staunen wieder raus, wie zähe die kleine Maus ist und ihrer Krankheit schon so oft getrotzt hat. :tanz:


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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von chien » Fr 30. Jan 2009, 18:35

Hallo,
wenn man mal überlegt wieviel verschiedene Ärzte es für den Mensch gibt, Zahnarzt, Orthopäde, Hals Nasen Ohren, Gynokologe, Urologe, Chirurg etc. und dasalles für eine Rasse (der Mensch), denn ist es einfach unmöglich als Tierazt über alle Tierarten und Rassen hinweg, alles zu wissen.

Es ist unmöglich und jeder TA der das behauptet lügt und ist zu meiden.

LG
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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Princessa » Fr 30. Jan 2009, 18:50

Normale Menschen wissen auch nicht alles, warum sollten es die Götter in weiß tun.

Der TA meiner Schwiemu kennt sich gut mit Katzen und Hunden aus, mit Nagern gar nicht. Der ist aber so ehrlich und verweist an die Kleintierklinik in Hameln, die haben mehr Ahnung.
Meine TA hat noch nicht viel Erfahrung mit Herzerkrankungen bei Katzen und hat meine Freundin nach Hannover in die TiHo geschickt. In Sachen Kleintiere hat sie Ahnung und ich vertraue ihr voll und ganz. Sie macht aber auch viele Fortbildungen. Es ist mittlerweile ja auch so, dass man sich in den Praktika auch mit spezialisiert und die Praxen danach aussuchen sollte, welche Tiere man dann behandeln will. Ich geh ja nicht in den Zoo, um dann Kleintiere zu behandeln oder?


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Hanifah » Fr 30. Jan 2009, 19:19

Naja... natürlich kann ein Tierarzt nicht alles wissen aber wenn mal spezifischere Nachfragen kommen sollte er sich schon informieren.

Ich finde z.B. das viele Tierärzte absolut NULL Ahnung von der artgerechten Ernährung von Hund und Katze haben, also DEN Standertpatienten in der Kleintierpraxis - da wird doch dann wirklich den Leuten geraten Nierenkrankenkatzen lieber mal TF anstatt Fleisch oder NaFu zu geben! :autsch:
Aber damit verdient man ja auch nicht so viel...

Ein zweiter wichtiger Punkt ist die Imopfung - bei vielen Tierärzten scheint es noch nicht angekommen zu sein: die jährliche 5fach Impfung ist absoluter Schrott - einige Impfungen halten viiieeel länger, andere viel kürzer!
Aber wenn man bedenkt, dass die Impfungen ca. 30% der Einnahmen in der TA Praxis betragen versteht man die lieben ja auch etwas -wer würde denn gerne auf so leicht verdientes Geld verzichten??

Und dann gehen mir noch Tierarzthelferinnen wie die bei meiner TA auf den Senkel die doch tatsächlich stolz wie Oskar erzählt wie ihr Hund mit ihrer Maus in der "Laufkugel" spielt und wieviel Spaß es der Maus doch macht... "Neeeeiiiinn - die hat keine Angst, die findet das total spaßig! Und der Hund nimmt auch noch ab weil er sich bewegt!"
Und übrigens "Meerschweinchen würde sie lieber alleine halten..." und wusstet ihrs schon? "Meerschweinchen graben sich in der freien Wildbahn unterirdische Labyrinthe"...


Ich finde es halt einfach schlimm, dass die Leute dann solchen Fachmenschen vertrauen (ich vertraue ja auch auf das was mein Arzt mir erzählt) und halten ihre Tiere unwissentlich mit einem guten Vorsatz am Rande der Tierquälerei...

Meine Meinung dazu: auch für Tierärzte und Co sollte gelten: "Wenn man keine Ahnung hat einfach mal die Klappe halten"



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Gast49 » So 15. Feb 2009, 14:44

Meine Meinung kurz und knapp:
Auch ein Tierarzt ist nur ein Mensch und ein Mensch lernt NIE aus!



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von lapin » So 15. Feb 2009, 16:21

Jop völlig richtig minimia, aber wenn es darum geht ein LEBEN zu retten und derjenige eben nicht weiß WIE!
Dann lieber zugeben, anstatt rumzuexperimentieren! ;)
Darum geht es ja hier hauptsächlich!


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von saloiv » So 15. Feb 2009, 16:31

lapin hat geschrieben:Jop völlig richtig minimia, aber wenn es darum geht ein LEBEN zu retten und derjenige eben nicht weiß WIE!
Dann lieber zugeben, anstatt rumzuexperimentieren! ;)
Darum geht es ja hier hauptsächlich!
Oder dem Besitzer mitteilen, dass sein Wissen hier endet und er aber gerne experimentieren würde :P.

Das hat mein Tierarzt bei der Laufente einmal gemacht. Als sie angefahren wurde und das Bein zersplittert war. Natürlich hatte er in die Richtung weder Erfahrung noch Fachwissen. Deshalb hat er es mir gesagt und vorgeschlagen, den Fuß zu gipsen, so wie es bei Hunden und Katzen gemacht werden würde. Er hat dann verschiede Gips-Arten und Konstruktionen ausprobiert. Somit wurde Camilla zur Versuchs-Ente, aber ich war informiert und das war das entscheidende...


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Hanifah » So 15. Feb 2009, 16:56

Unsere Tierärztin hat das leider nicht gemacht...

Es ist ja nicht schlimm wenn ein TA nicht mehr weiter weiß aber wenn er es nicht einfach zugibt kann das auch Leben oder Lebensqualität kosten...


Hier gibts übrigens grad nen Test - ihr könnt da ja mal reinschauen ;) [url=http://www.dogs-magazin.de/content/thema/tierarzt-check/umfrage.html]Tierarzt-Check[/url]
In der Zeitung sind dann die "Kriterien" für einen guten TA!



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Lutreola » Mi 25. Feb 2009, 21:39

Die Problematik beim Thema "Tierarzt" ist, dass z.B. die Futtermittelkunde von namhaften Futtermittelkonzernen geleitet wird bzw. die Universitäten von diesen gesponsort werden. Genauso verhält es sich mit den Ratschlägen zum Futter selbst. Tierärzte erhalten oftmals Provision für die verkauften Futterpakete der versch. Futtermittelhersteller und ergattern zusätzlich kostenlose oder vergünstigte Praxisausstattung.

Veterinärärzte sind im Groben Allgemeinärzte und werden somit auch auf den allgemeinen Zustand getrimmt. Wer sich persönlich nicht weiterbildet und/oder auf Anraten der Patienten sich erkundigt, besitzt nur das Grundwissen des Studiums und selbst dieses kann man nicht ewiglich im Gedächtnis behalten. Man muss einen Tierarzt behandeln wie einen Allgemeinarzt. Gefällt er nicht, muss gewechselt oder aber ein Facharzt zu Rate gezogen werden. Das tun wir Menschen schließlich bei allen anderen Dingen auch. ;)
Wie hier schon gesagt wurde: Ärzte sind nunmal keine Götter in Weiß.
Und ich würde mal prompt behaupten, dass es auch in jeder anderen Berufssparte solch schwarze Schafe gibt, die ihre Unerfahrenheit nicht zugeben wollen. Sei es aus Unsicherheit, Scham, Egoismus, ect. pp. Nur weil man etwas gelernt hat, heißt es, dass man sich damit auch auskennt. Lernen und lernen sind zwei Paar Stiefel. :X

Es gilt also, wie in jedem Lebensbereich, zu hinterfragen. Eine 100%ige Garantie hat man leider nie.
Ich rate grundsätzlich dazu bei Unklarheiten eine 2., 3. oder gar 4. (tierärztliche) Meinung einzuholen und/oder auf einen oder mehrere Spezialisten auszuweichen.


Liebe Grüße,
Lutreola

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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von saloiv » Mi 25. Feb 2009, 21:49

Offtopic:
Irgendwie bin ich gerade so glücklich, dass ich einen guten Tierarzt habe, der weder Futtermittel verkauft, noch dafür wirbt. Und der sich auskennt, Erfahrung hat und Fehler bzw. Wissens-Lückeneingestehen kann. Der sich auch mit Kleintieren auskennt und einfach Ahnung hat :yeah:.
Spezialisten kann ich auch wärmstens empfehlen, gerade wenn es um ausgefallene Krankheiten oder Tierarten gibt, kann man durch eine falsche Behandlung so viel kaputt machen...
Die Problematik beim Thema "Tierarzt" ist, dass z.B. die Futtermittelkunde von namhaften Futtermittelkonzernen geleitet wird bzw. die Universitäten von diesen gesponsort werden. Genauso verhält es sich mit den Ratschlägen zum Futter selbst. Tierärzte erhalten oftmals Provision für die verkauften Futterpakete der versch. Futtermittelhersteller und ergattern zusätzlich kostenlose oder vergünstigte Praxisausstattung.
Das ist mir bisher nur mit Medikamenten begegnet. Der Tierarzt hatte jedes Jahr eine andere Pharma-Firma und hat entsprechend jedes mal andere Medikamente (und nur die der entsprechenden Firma) eingesetzt... Das ist auch ganz schön fragwürdig... Wenn ein Medikament einer anderen Firma besser helfen würde, er aber seine Profisonen behalten möchte...


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Gast0815 » So 16. Aug 2009, 21:46

Hallo!

Wir haben total glück und eine sehr fähige Tierärztin gleich ind er Nähe - die ncoh dazus ehr faire preise hat.

Wenn man auf der Suche nach einem Tierarzt ist würde ich immer nach den Schwerpunkten der Praxis fragen: ein Landtierarzt, der viele Kühe und Schweine versorgt bei den Bauern ist vielleicht jetzt von der Feinmotorik und Erfahrung her nicht der passende Ansprechpartner für die Kastration eines Meerschweinbabybockes - weil es eben Knochenarbeit ist, ein Kalb aus ner Kuh zu zerren, dabei geht die feinmechanik ziemlich drauf.

Außerdem fehlt solchen Tierärzten oft etwas Feinfühligkeit und Verständnis, wenn unsereiner bei der Einschläferung eines zweijährigen Hamsters heult wie ein kleines Kind.

Für Hunde und Katzen ist dieser Tierarzt dagegen vielleicht wieder ganz gut geeignet, weil ja schließlich viele Höfe auch Hunde und Katzen beherbergen, die dann nebenher noch mitbehandelt werden.

Für kleintiere empfiehlt sich wo es ebe geht die Wahl einer Kleintierpraxis - wenn man keine solche Findet eher eine tierklinik. Und da blösde Fragen stellen, etwa welche Medis man bei pilz oder Milbenefall verwenden würde, oft kann einem da ein erfahrener halter schon sagen, obdas dem neureren Stand der Behandlung entspricht.
Findet man beim besten willen keinen tierarzt, der auch nur Standartkram hin bekommt muss man ggf. weiter fahren, oder einen nicht gar so beratungsresistenten tierarzt haarklein sagen was er machen soll.

Für speziellere probleme lohnt sch immer die frage in einem Forum - vielleicht gibt es nur 50 Kilometer weit weg einen wirklich kompetenten und erfahrenen tierarzt, den man nur eben im telefonbuch nie finden würde.

Und für Leute mit Vögeln: Kleinkrams wie Luftsackmilben kriegen die meisten tierarzte hin - aber wenn ein vogel ernst krank ist hilft ur der Gang zum Spezialisten. Vögel unterscheiden sich derart stark von Säugetieren, dass rückschlüsse einfach nicht möglich sind, hier muss man zu eienr spezialisierten praxis, ebenso mit reptilien bei allem was über "normale" Sachen hinaus geht.
Auch bei exotischen kleinsäugern muss man ggf. den nächsten Zootierarzt fragen...



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Ziesel » So 16. Aug 2009, 23:17

Meiner Meinung nach muss/kann ein Tierarzt nicht alles wissen. Ich finde ein allg. Tierarzt sollte sich mit Hund , Katze, Maus, Wellensittich ect. auskennen und für den Rest gibt´s Landtierärzte, welche für Reptilien, Pferde, Fische usw.
Auf jeden Fall sollte ein guter TA in der Lage sein zu erkennen wann und wo sein Wissen endet und das eben zugeben und/oder weiterempfehlen.
Ich erwarte von einem Schönheitschirurgen oder meinem Hausarzt auch keine Herztransplantation
Gleiches gilt für Zooladenverkäufer, auch da hat eben jeder sein "Gebiet".

PS: Bisher habe ich noch keine schlechte TA-Erfahrung gemacht (nur´ne lustige) und hoffe das bleibt auch so



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von blackangel666 » So 16. Aug 2009, 23:23

nein, ein tierarzt weiss nicht alles. kommt drauf an, womit er sich spezialisiert hat. mit meinen fretts zb. gibt es nur einen tierarzt weit und breit, der sich bestens mit auskennt...von den adnerne kam entwerder...das kann ich ihnen gerade nicht sagen oder es kommt was völlig falsches. ich habe...lass mich net lügen...3 verschiedene tierärzte, wo ich mit den unterschiedlichsten sachen hingehe.


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Doctor Dolittle » Mi 30. Mai 2012, 12:47

Ich frag einfach meine Freundin. Ist das einfachste, weil sie Tierärztin ist.;) Die weiß aber auch nicht immer alles, aber vieles.



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Barbara » Mi 30. Mai 2012, 19:46

Ich hab schon etliche TÄ hier in der Umgebung durch.. alles hauptsächlich Landtierärzte, die "nebenbei" noch eine Praxis haben, um Hund und Katz vorrangig zu behandeln, bei Kaninchen und deren tiefergehenden Erkrankungen wirds haarig. Eine Praxis ist dabei, die ganz gut ist, allerdings immer rappelvoll in der offenen Sprechstunde und Termine werden zu Arbeitszeiten vergeben, fällt leider dann bei mir flach.

Meine jetzigen TÄinnen sind super, soweit ich das mit den Erkrankungen von Bernie und Marie sagen kann.
Als ich mit dem Antibiogramm von Bernie dahin kam und man hatte ja da was gefunden, worauf mir kein TA eine richtige Antwort geben konnte, wurde in der TiHo in Hannover angerufen und im mikrobiologischen Labor nachgefragt und ich gleich informiert. Bernies Umfangsvermehrung in der Wamme wurde sofort eingeschickt und 2 Tage später hatten die sofort das Ergebnis und ich wurde sofort angerufen - kann man auch nicht bei jedem TA erwarten.
Ich stelle oft viele und manchmal auch nervige Fragen und sie versuchen mir jedesmal das zu erklären, so dass auch ich das verstehe und ich bin noch nie aus der Praxis raus und hab das Gefühl gehabt, mir wurd was zur Beruhigung erzählt.
Meine Bekannte ist mit meinem Aufpasshund nun auch zu der Praxis und sie ist ebenfalls von denen begeistert. Keine 0815-Abfertigung.

Geeignete TÄ zu finden, die einem wirklich alles beantworten können, ohne groß nachzufragen, wird sehr sehr schwierig. TÄ, die sich bemühen, für jede Frage und jede Erkrankung, sich schlau zu machen und auch woanders nachfragen, gibts auch seltener. Wenn man so eine TA gefunden hat, kann man sich glücklich schätzen.

Was mir meine TÄ klar sagte, weil ich so erfreut war das Inhalationsnarkose gemacht wird, dass die meistens TÄ die Kosten vor dem Gerät scheuen. Bei einem Kaninchen eine Inhalationsnarkose zu machen, sehen die meisten nicht ein. Da ist eine Injektionsnarkose günstiger und somit fangen sie die "Patienten" - reine Geldmacherei. Über Risiken wird nicht wirklich dann aufgeklärt.
Die o. g. schon gute Praxis z. B. hat auch ein Inhalationsgerät, allerdings wirds nur für Katzen und Hund angewandt.



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von lapin » Mi 30. Mai 2012, 19:52

Eine Injektionsnarkose ist nicht unbedingt schlechter...ich finde immer noch wichtig, dass der TA das praktiziert womit er auch die besten Erfahrungen sammeln konnte.

Das nur mal als Einwurf :lieb:


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Barbara » Mi 30. Mai 2012, 20:02

Dein Einwurf ok - ich persönlich hab aber die andere Erfahrung gemacht, dass es nur ums schnelle behandeln ging. Tier = Ware, so wie man es leider auch manchmal in der Humanmedizin erlebt.
Wenn ich überlege, dass die TÄ, die Leo den Tumor entfernt hat, mir gleich sagte, dass man sowas nicht einschicken brauch und das nur ein festes Fettgeschwür war, könnt ich mich heut noch aufregen. Im Grunde wars ein Fibrosarkom oder wie die heißen, 3 Monate später war ich nämlich wieder bei der und die meinte nur: dann hat man nicht alle Krebszellen erwischt.
Sorry, bei solchen unnützen Aussagen geht mir echt die Hutschnur hoch :autsch: Bei meiner jetztigen Praxis würds wohl nicht so hingenommen werden.



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von lapin » Mi 30. Mai 2012, 20:07

Absolut verständlich...da würde ich mich als Halter auch unverstanden fühlen und mir wie eine wandelnde Geldnote vorkommen :sauer:


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von inahamburg » Mi 12. Sep 2012, 18:39

Also ich finde, pauschalisieren kann man sowas wohl nicht.
Ich habe mehrere Erfahrungen mit TA's gemacht. Am Ende ist der der beste, dem man die Liebe zu den Tieren ansieht und fühlt.
Und ob jeder TA in allen Bereichen helfen kann, kann man so auch nicht sagen. Jeder TA macht einfach auch andere Erfahrungen, das ist wie bei Ärzten für uns Menschen. Wenn einfach einer noch nie etwas mit einer seltenen Krankheit zum Beispiel zu tun hatte, dann ist es wohl besser noch eine zweite Meinung einzuholen. Und wie es der Zufall will, kann dieser schon damit sehr vertraut sein und einfach eine bessere Hilfestellung geben!
:)



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von lapin » Mi 12. Sep 2012, 22:46

Genau...und an erster Stelle ist es die Pflicht des Tierarztest die offenkundig zu erzählen, wenn ihm die Erfahrungen fehlen, wie viele TÄ fangen dann das rumdoktorn an :(!


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von halloich » Do 13. Sep 2012, 06:01

lapin hat geschrieben:Dennoch ist es auch hier ein Unterschied, ob der Arzt selber diese Tierart hält oder nicht, denn wie sicherlich Jeder weiß, nur das was ich tagtäglich um mich habe, kann ich wirklich kennenlernen und studieren ;)!
Das habe ich auchimmer gedacht.
Bis ich dann vor zwei Jahren ein schwangeres Meerschweinchen von einer TÄ bekommen habe.
Schweinchen war 6 Wochen alt, als ich es bekommen habe, mit 9 Wochen hatte sie Durschfall und wurde sehr Birnenförmig.
Beim Tierazt habe ich meinen Verdacht geäussert, zwei TÄ aus der Gemeinschaftspraxis haben sich das Schweinchen angeschaut.
"nee das ist eine Verstopfung, die kann nicht schwanger sein, ist doch viel zu jung, die werden erst mit 6-8 geschlechtsreif und da saß sie ja noch bei Fr. Doktor, es sei denn sie haben einen nicht kastrierten Bock" :autsch:
Die Verstopfung wurde dann wegmassiert, zwei Tage später fand ich zwei töte, ca .5-6 Wochen alte Föten.
"die Föten sind ja erst 1-2 Wochen alt, Meerschweinchen sind ja nur 4 Wochen schwanger" :autsch: (es sind 9-10 Wochen)

An dem Beispiel zeigt sich mir, das selbst TÄ die die Tierart selber halten, nicht die geringste Erfahrung haben müssen.

Ein TA kann sich nicht mit allen Krankheiten von allen möglichen Tierarten auskennen.
Dewegen begrüsse ich das es immer mehr TÄ mit Fachbereichen gibt z.B. Augen und Zahnspezialisten...Pferdekliniken, Fisch und Reptilienspezialisten...

Ein "normaler" Haustierarzt sollte sich jedoch mit dem gänigsten wie Parasiten, Wundsäuberung/Wundheilung, Abszessen, und Geschlechtern auskennen.
Also das was bei jeder Tier vorkommen kann.

Wenn es dann aber was ist was der Tierarzt nicht kennt oder nicht behandeln kann/will soll er ehrlich sein und einen Fachkollegen empfehlen.

Das hat meine jetzige TÄ bei Trixi gemacht.
Kleines fettauge, nicht behandlungbedüftig, dann wurde das Auge trüb und innen sah man einen weißen Punkt.
Sie gab mir AB haltige Augentropfen und meinte "Wir versuchen es damit, dann sollten nach 3-4 Tagen deutliche besserungen zu sehen sein, wenn nicht fahren sie zu Dr. XY der ist Augenspezialist, weiter geh ich nicht an das Auge. Fremdkörper ist keiner drin, Verletzung auch nicht sichtbar, mehr kann ich dann nicht mehr tun"
Trixis Auge war nach ein parr Tagen deutlich besser, tropfen weiter gegeben, nach 2 Wochen sieht man absolut nichts mehr.
Wir sind am Augenspezialist vorbei gekommen, dennoch finde ich das richtig gut von der TÄ.

Solche TÄ sind leider viel zu selten und man erfährt oft nur von anderen Tierbesitzern von ihnen oder durch ausprobieren in dem sich von TA zu TA hangelt, wobei es dann für manches Tier leider schon zu spät sein kann


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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Zippo » Do 18. Okt 2012, 19:49

Hallo,

ich werfe keinem Tierarzt vor, dass er sich nicht oder nicht ausreichend mit Chinchillas auskennt, aber ich werfe ihm vor, wenn er so tut als ob und einfach drauflos behandelt. Dann werde ich total sauer. :roll: Leider fand ich bisher nicht allzuviele Tierärzte, die das offen zugaben. Es wurden entweder drumherum geredet oder einfach behandelt. Unsere Tierärztin gibt zu, wenn sie etwas nicht weiß und ist sich auch nicht zu schade dafür, andere Kollegen um Rat zu fragen. Sie ruft dann in der Tierklinik oder bei befreundeten Tierärzten an und bittet um Rat. Auch in der TIHO Hannover hatte sie mal angerufen wegen Zippos Blasensteinproblemen. Sie glaubte nie an Homöopathie, aber sie verweist trotzdem Patienten an einen THP, wenn sie selbst nicht weiter weiß. Ich denke, dass sie durch unsere Erlebnisse mit Zippo nun nochmal über Homöopathie und ihre Wirkung (klar, klappt nicht bei jedem Tier) nachdenkt, denn das war bisher ein voller Erfolg.
Leider ist nicht jeder TA so. Der Kater einer Bekannten hat schlimme Arthrose. Ich habe ihr dazu geraten mal unsere Tierheilpraktikerin zu kontaktieren. Ihre Tochter ist Tierärztin und war entrüstet, wie sie sich denn mit solchem Humbug befassen könnte. Der Kater konnte monatelang nicht mehr nach draußen, bekam täglich Metacam. Seit einigen Wochen macht er wieder die Wiesen unsicher und er kommt sogar ohne Metacam aus. :) Natürlich ist das alles purer Zufall, laut ihrer Tochter. :mrgreen: Warum kann da keine Zusammenarbeit stattfinden? Es wäre doch nur im Interesse der Tiere.

Es würde jetzt den Rahmen sprengen, wenn ich über unsere negativen Erlebnisse mit Tierärzten berichten würde, aber es waren viele in den letzten 20 Jahren in Bezug auf Chinchillas, Meerschweinchen und Kaninchen. Ich habe mir schon vorgenommen, falls unsere Tierärztin mal die Praxis schließen und umziehen würde, dass wir mitziehen. Natürlich nicht zu ihr, aber in ihre Nähe. :mrgreen: Oder wir ziehen in die Nähe der Tierklinik, die 50 Km entfernt ist. Das klingt vielleicht seltsam, aber ich habe wirklich die Nase voll nach den ganzen schlimmen Erlebnissen und dass man hier kaum nagererfahrene Tierärzte findet. Man bekommt es auch im Bekanntenkreis mit, was andere erlebt haben. Wird am Wochenende oder abends ein Tier krank, muss man die 50 Km in die Tierklinik fahren, weil der Notdienst meist keine Ahnung hat. Mit Hunden und Katzen würde ich da bedenkenlos hingehen, aber nicht mit Nagern. Wir wohnen nicht auf dem Land, denn da könnte ich es noch verstehen.

Lg
Nicole



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Chrissi89 » Do 18. Okt 2012, 20:06

Deswegen bevorzuge ich mehrere Tierärzte in einer Praxis.
Man kann sich besser austauschen und gemeinsam behandeln.

Ich habe 3 Tierärzte zu denen ich immer gehe und das muss auch sein, denn wie ich immer wieder merke, hat jeder seinen Teil wo er sich auskennt.

Da kann ich dir nur zustimmen lapin. Die Tä sollten wirklich offen darüber reden, dass ihnen die Erfahrung bei bestimmten Sachen fehlt. Wenn sie auf anderen Tierärzte verweisen, ist das viel kompetenter als wenn er rumdoktert. Da brauchen die keine Angst haben Kunden zu verlieren.



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Mümmel » Fr 17. Jan 2014, 14:25

So ein Tierarzt kann nicht alles wissen. Aus leidiger Erfahrung weis ich aus, dass Humanmediziner ebenfalls hin und wieder daneben liegen.

Allerdings muss klar sein, dass sie wesentlich mehr wissen als Laien. Diese Leute sind unendlich besser Qualifiziert den Zustand eines Tieres (oder eben eines Menschen) zu beurteilen. Ich würde mich deswegen niemals gegen den Rat eines Tier- oder "Menschenarztes" entscheiden.



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 17. Jan 2014, 15:00

Ich ja ... ich hab einfach zuviele Tiere verloren, weil ich dem Rat des TA vertraut hab - und bislang war es bei Ärzten so, daß sie entweder komplett daneben lagen, bei Routineuntersuchungen mich kränker machten, wie ich je in meinem ganzen Leben war oder aber wenn ich was hatte, mich für gesund hielten.
In den Fällen, wo sie richtig lagen, hatte ich mich vorher selbst per Internet und Literatur diagnostiziert - nun, die Ärzte kamen auf dasselbe Ergebnis, allerdings immer auch zu Therapien, welche letztendlich mehr Nebenwirkungen aufwiesen, wie das, was ich mir antu ...

Ich brauche Labors, TÄ und Ärzte - weil ich nicht die Ausstattung habe, um mal eben ne Kotprobe untersuchen zu lassen, zu röntgen oder ne Blutuntersuchung zu machen. Ich brauche Chirurgen, weil ich schlecht an mir selbst rumschnippeln kann und es mit Sicherheit nicht sinnvoll ist, wenn ich an meinen Haustieren rumschnipple. Aber was die Notwendigkeit welcher Untersuchung zu welcher Zeit, die Therapie oder auch die Diagnose selbst anhand der Ergebnisse angeht, das entscheide ich!
Und fahre damit deutlich besser, wie vorher, wo ich noch irgendwelchen Ärzten und Tierärzten vertraut hatte!

Meine traurige Erkenntnis, es gibt nur sehr, sehr wenige Ärzte und Tierärzte, welche wirklich gut sind ... meist sind das dann aber auch Spezialisten, die nur in einem sehr kleinen Bereich sehr gut sind.



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Re: Kann ein Tierarzt einem wirklich in allen Themen helfen?

Beitrag von Schreiberlein » Di 17. Jun 2014, 15:52

Man muss einfach verstehen, der TA ist ein Allgemeinmediziner, wie es ein Hausarzt auch ist.
Dass die nicht alles wissen und nicht wissen können, ist mMn verständlich.
Wenn ein TA bereit ist, offen zu sein auch neues zu lernen, dann ists schon super. Ein TA der wenn er sich nicht sicher ist oder nicht weiter weiß, das Tier zur Sicherheit in der Tierklinik von Spezialisten checken zu lassen. Du hast einen Engel gefunden ;)



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