Efeu und Schilddrüsenerkrankungen

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Efeu und Schilddrüsenerkrankungen

Beitrag von WELLEN » Mi 13. Feb 2013, 21:16

Ich habe heute durch Zufall gesehen, dass Efeu eine Wirkung auf die Schilddrüse hat.
Ich hab das bisher noch nicht gewusst und ihr ja vielleicht auch noch nicht :D

Schaut man in's Heilkräuterlexikon steht dazu nix :hm:
https://www.heilkraeuter.de/lexikon/efeu.htm" onclick="window.open(this.href);return false;

Hier liest man dann, dass Efeu bei SDÜ nicht gegeben werden soll. Denn Efeu enthält viel Jod und kann somit die SDÜ verstärken.
Wegen des Jodgehaltes sollten Efeublätter und daraus gewonnene Fertigpräparate nicht bei Schilddrüsenüberfunktion angewendet werden.
https://www.google.de/url?sa=t&rct=j&q=&esrc=s&source=web&cd=8&ved=0CGcQFjAH&url=http%3A%2F%2Fwww.heilkunst-passau.de%2Fpic_dwn_pdf%2F23.doc&ei=KPEbUZ3vAtDSsgb05IHACw&usg=AFQjCNHfPiGvwiH43AAhLTaa0jSUYqA_oQ&bvm=bv.42261806,d.Yms" onclick="window.open(this.href);return false;
Kontraindikation / Nebenwirkungen: Schilddrüsenüberfunktion.
https://www.naturheilkunde-berlin.eu/efeu_hedera_helix.phtml" onclick="window.open(this.href);return false;

Also eher was bei SDU:
Der Efeu weist aber noch weitere Eigenschaften auf. So ist er sehr gut bei der Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) einsetzbar.
https://www.portal-naturheilkunde.de/neues/efeu-2034.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Aber dann lese ich hier:
...regulierend auf die Schilddrüse...
...Schilddrüsenüberfunktion infolge Jodmangels...
Efeu wurde früher in den Alpenregionen häufig zur gesundheitsfördernden Hausbegrünung gepflanzt. Die Menschen hatten nämlich die Erfahrung gemacht, dass bei den Bewohnern von efeuumrankten Häusern seltener Kropferkrankungen (Jodmangelstruma) auftraten. Heute weiß man, dass das an den Jodausdünstungen der Efeublätter lag, denn Efeu "fängt" Jod.
Auch die Homöopathie schätzt den Efeu
https://www.fid-gesundheitswissen.de/hno/bro" onclick="window.open(this.href);return false;[/quote]nchitis/bronchitis-efeu-und-seine-wirkung/

Hier lese ich, dass man lieber keine hohen (!) Dosen Jod geben sollte
Die Menge der autonom gebildeten Hormone ist abhängig von der Masse der unabhängigen Schilddrüsenareale und der Jodzufuhr.
Übersteigt die autonom produzierte Hormonmenge den körperlichen Bedarf, liegt eine Überfunktion der Schilddrüse vor. Dieser Zustand tritt ein, wenn Jod in hohen Dosen verabreicht wird, durch z.B. die Einnahme von jodhaltigen Medikamenten oder bei einer Injektion von jodhaltigem Röntgenkontrastmittel vor einer Röntgenuntersuchung. Die zusätzliche Jodgabe macht eine Mehrproduktion von Hormonen in den vergrößerten Schilddrüsenzellen möglich, so dass die Schilddrüsenüberfunktion manifest wird, d.h. Symptome verursacht.
Die Zufuhr von geringen Jodmengen, wie sie mit der Nahrung aufgenommen werden, löst hingegen keine Überfunktion der Schilddrüse aus.
https://www.dr-gumpert.de/html/schilddruesenueberfunktion.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Homöopathisch aber hilft Efeu bei SDÜ.
z.B. https://www.paracelsus-magazin.de/alle-ausgaben/55-heft-052011/747-gemeiner-efeu-hedera-helix.html" onclick="window.open(this.href);return false;

Ich verfüttere viel Efeu (v.a. jetzt grad im Winter) und es wird auch viel gefressen. Auch Elvis mag Efeu sehr gern. :?
Meine große Frage ist jetzt natürlich: Hat Elvis vielleicht SDÜ wegen dem vielen Efeu ODER hilft ihm der Efeu :grübel:
Lieber weglassen?



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Re: Efeu und Schilddrüsenerkrankungen

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 18. Feb 2013, 12:07

Jetzt müßte man natürlich wissen, woher die Leute das mit dem Jod und der Schilddrüse haben, denn irgendwie ist das Ganze unlogisch, so wie es dargestellt wird ...

Eine Wirkung auf die Schilddrüse wird nur in der Homöopathie angenommen, nicht in der Kräuterheilkunde und nicht in der Phytotherapie ... der Grund soll das Jod sein, was angeblich oder tatsächlich vermehrt in den Blättern sitzen soll.
[url=http://www.freieheilpraktiker.com/Patienteninfo/Naturheilkunde/04102010-Efeu---Arzneipflanze-des-Jahres-2010-des-Wuerzburger-Studienkreis]04.10.2010: Efeu - Arzneipflanze des Jahres 2010 des Würzburger Studienkreis[/url]
Was dagegen spricht:
1. Gerade in der Homöopathie werden Konzentrationen verwendet, die weit unter den Konzentrationen in Kräuterheilkunde und Phytoherapie liegen. Es sollte ja dann wohl über die Jahrhunderte oder in neuerer Zeit aufgefallen sein, daß Jod im Efeu in derartig starker Konzentration eingelagert wird, daß Efeu eine deutlich stärkere Wirkung auf die Schilddrüse hat wie Hirtentäschel und Co.
2. In der TCM wird Efeu bei Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt - oder auch nicht ... es handelt sich hier allerdings nicht um Hedera helix, sondern um eine chinesische Efeu-Art. Hedera helix wird auch angewendet - ist aber eher assoziiert mit Wunden und Co, also so wie in der Kräuterheilkunde in Europa auch.
3. Efeu lagert zwar Jod ein, ist dabei allerdings sehr stark vom Jodgehalt im Boden abhängig. Das Jod wird hauptsächlich in den Blättern eingelagert und hier gilt, je älter das Blatt, desto mehr Jod. Dennoch unterscheidet die Homöopathie nicht zwischen Zubereitungen aus alten Blättern des Efeu und jungen Blättern und mißt vor der Herstellung nicht den Jodgehalt ... das wäre jedoch, wenn der Jodgehalt ausschlaggebend für Schilddrüsenerkrankungen wäre, unabdinglich, ansonsten wäre bei diesen geringen Konzentrationen das Ganze nur noch ein reines Glücksspiel.

Für mich sieht das eher aus, als wenn mal wieder unhinterfragt etwas aus der TCM übernommen wurde, nur weil die übersetzte Pflanze eben Efeu im deutschen heist, ohne zu schauen, ob es sich wirklich um die gleiche Pflanze handelt, wie das Efeu, was hierzulande wächst ... sicher kann ich das natürlich nicht sagen, solange ich nicht weiß, woher das Wissen mit der Schilddrüse, dem Jod und dem Efeu tatsächlich stammt. Bei mir endet das Nachvollziehen, woher dieses Wissen stammt, bei Wolfgang Mettler und seiner Sammlung der klinischen Symptome aus dem Jahr 2001. Wenn es sicheres Wissen wäre, müßte es sich weiter zurückverfolgen lassen ...

Untersuchungen zum Jodgehalt bei Efeu hab ich auf die Schnelle nicht finden können - der Jodgehalt älterer Blätter sollte jedoch nicht über dem Jodgehalt des Hirtentäschelkrautes liegen. Und das wird meines Wissens nun wirklich nicht bei Schilddrüsenerkrankungen eingesetzt.



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Re: Efeu und Schilddrüsenerkrankungen

Beitrag von WELLEN » Di 19. Feb 2013, 12:41

Ich glaube das Wissen geht von Hildegard von Bingen aus. Aber ob sie das nun selber beobachtet hat, eine Vision von ihr war oder sie das in alten Klosterschriften gelesen hat :hm:
Jod ist ja in unseren Breiten richtige Mangelware, ich fand es auch verblüffend, dass Efeu eine Jodquelle sein soll/ist.



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Re: Efeu und Schilddrüsenerkrankungen

Beitrag von Murx Pickwick » Di 19. Feb 2013, 12:57

Hildegard von Bingen empfahl die ÄUSSERE Anwendung von Efeu, und zwar weil der Efeu eine kühlende Wirkung im Sinne der Säftelehre hat. Weiterhin empfahl sie die ÄUSSERE Anwendung von Efeu bei Eingeweidebrüchen.
Hildegard von Bingen kannte weder Schilddrüsenerkrankungen, noch kannte sie das Element Jod.

Bei Kropf, einem Symptom, was fast ausschließlich bei bestimmten Schilddrüsenerkrankungen auftrat, empfahl Hildegard von Bingen, einen Bergkristall in der Sonne sich aufladen zu lassen, den in warmen Würzwein zu tauchen und den Wein dann zu trinken. Kropf wäre das einzigste Symptom, welches Hildegard von Bingen erwähnt und mit der Schilddrüse in direkter Verbindung steht. Da steht nix von Efeu ...

Also Hildegard von Bingen ist raus als Ursprungsquelle ...



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Re: Efeu und Schilddrüsenerkrankungen

Beitrag von WELLEN » Mi 20. Feb 2013, 12:01

Stimmt, du hast völlig recht. Ich hatte das falsch in Erinnerung was ich hier gelesen habe: https://www.hildegard-seminare.de/_pdf/info-efeu.pdf" onclick="window.open(this.href);return false;



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