Vergesellschaftung bei Frettchen

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Re: Vergesellschaftung bei Frettchen

Beitrag von fretti » Di 25. Aug 2009, 10:05

Frettchen muss man ebenfalls miteinander vergesellschaften. Welpen kann man so zusammentun aber Ausgewachsene, das klappt oft nicht auf Anhieb.

Es ist ratsam, den Tieren nicht einfach einen Artgenossen vorzusetzen, am besten man nimmt sein Frettchen mit und lässt aussuchen. Auch hier gibt es Sympathie und Antipathie die auf Anhieb klappen kann.

Da die Tiere ein ausgeprägtes Revierverhalten zeigen, sollte man sie auf neutralen Boden bringen um sich kennenzulernen. Dabei die Tiere nicht unbeaufsichtigt lassen, sie können schon heftig aufeinander losgehen und sich beißen.

Tiere die schon lange allein leben, wissen oft nicht mehr wie sie mit anderen Frettchen umgehen sollen hier kann es u.U. schwierig bis ausgeschlossen sein sie zu vergesellschaften. Viel Geduld ist angesagt.

Viele glauben "ja wir tun einen Welpen zu unserem erwachsenen Frettchen, da wird schon gut gehen".
Irrtum: hier ist es nicht wie z.B. beim Hund, dass die Tiere Welpenschutz haben. Frettchenwelpen sind sehr aktiv, wollen permanent spielen usw. was älteren Frettchen mächtig auf die Nerven gehen kann. Diese können dann schon auch mal auf die Kleinen losgehen.

Es gibt hier kein Patentrezept, man muss es einfach vorsichtig versuchen und Geduld mitbringen.
Ich kenne unkastrierte Rüden die sich super verstanden haben von der ersten Minute an, dann gibt es wiederum welche die sich am liebsten umbringen würden.
Fähen können untereinander sehr zickig sein, dann gibts wieder Fälle wo es sofort klappt.

Ich glaub das ist wie beim Menschen, manche kann man sofort "riechen", andere nicht ;)

Kleines Beispiel aus meinem Freundeskreis:

Meine Freundin hat nur noch ein Frettchen, die Partnerin ist vor ein paar Monaten gestorben.
Wir haben es bisher nicht geschafft sie zu vergesellschaften. Sie hat überhaupt kein Interesse an anderen Frettchen, weder an Welpen noch an ausgewachsenen Tieren.
Wir haben es mit beiden Geschlechtern probiert - keine Chance. Sie hat sich dafür entschieden ohne Partner zu leben. Sie ist mittlerweile knapp 7 Jahre alt, wir vermuten ihr ist das alles zu anstrengend, sie möchte einfach ihre Ruhe haben. Daher wird sie auch keinen Partner "aufgezwungen" bekommen, wenn sie nicht will, will sie nicht. Eine Zwangsvergesellschaftung könnte ihr in ihrem Alter eventuell schaden und sie abbauen lassen.



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Re: Vergesellschaftung bei Frettchen

Beitrag von Lutreola » Do 27. Aug 2009, 12:56

Wir haben ja nun einige Vergesellschaftungen hinter uns und es war nicht immer leicht. Meistens dauerte es mehrere Monate (um genau zu sein, bis zu einem halben Jahr!) bis die Ränge unter ihnen geklärt wurden. Es gibt aber auch Fälle, da hat die Vergesellschaftung untereinander irgendwann doch keinen Sinn gemacht und ich musste auf einen anderen Partner ausweichen. Man muss schon sehr auf die Anzeichen achten.
Die Rangordnungskämpfe sehen meist schlimmer aus als sie sind. Verkrustete Nacken, Geschrei, Gebeiße, Angsthäufchen und "Stinkbomben" gehören da schon mal dazu. Für mich persönlich gibt es eigentlich keine Einzelgänger bei Frettchen (sehr sehr seltene Fälle - wird aber leider viel zu voreilig vorgeschoben, man muss einfach DAS passende Frettchen finden, das kann schon mal 5-10 versch. Frettchen "kosten").

Ich habe hier z.B. einen kastrierten Rüden. Dieser hat mit 3 anderen kastrierten Rüden massive Probleme (und sie mit ihm), die sich auf Dauer leider doch nicht regeln ließen. Deswegen hat der Rüde noch lange kein "Rüdenproblem" und tada, sitzt der kastrierte Rüde nun mit einem weiteren Kastraten zusammen - ohne Probleme. Man muss einfach passende Charakteren finden. Ein bisschen wie bei einem Puzzle.
Unsere kastrierte Fähe mag unsere bisher unkastrierte Fähe nicht, ob es nun an der Tatsache "Unkastriert", Fähe oder einfach nur am Charakter liegt, kann ich dir hierbei nicht sagen, diese unkastrierte Fähe (damals noch ein Jungtier) hatte bei den Männern komplette Narrenfreiheit, es ist verzwickt, aber deshalb gibt es nun eben vorerst 2 Gruppen. Es kann viel Arbeit bedeuten, viele Nerven kosten und vor allem viel Zeit (und manchmal ganz viele Pflaster) und Vitapaste. Ich habe Monatelang auf der Couch geschlafen, während Vergesellschaftungen, um auch nachts die Gruppen im Auge behalten zu können. Es ist nicht immer leicht und es kann dabei auch schon mal vorkommen, dass sich Nachbarn durch das Geschrei gestört fühlen.

Und wie schon gesagt wurde, am besten auf neutralem Boden, keine Rückzugsmöglichkeiten schaffen wie Transportkisten/Häuschen (ein Tier könnte dabei in die Ecke gedrängt werden) und auch keine für den Menschen unerreichbaren Stellen schaffen wie unter dem Sofa oder sonstige Ecken. Die einzigen Möglichkeiten für die Tiere, um sich auszuruhen vor dem Stress waren bei mir immer offen liegende Tücher und 1-Meter-Röhren. Man darf zum einen nicht sofort aufgeben (mehr als 2-3 Versuche) und zum anderen sollte man nach längerer Zeit ergründen, warum es gerade nicht klappt, um vielleicht doch noch einer Lösung nah zu kommen.


Liebe Grüße,
Lutreola

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Re: Vergesellschaftung bei Frettchen

Beitrag von fretti » So 20. Jun 2010, 13:00

In gut vier Wochen steht bei uns auch unsere erste Vergesellschaftung an, wir sind schon sehr gespannt wie die Tiere aufeinander reagieren werden und wie lange es dauert, bis sich alle vertragen.



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Re: Vergesellschaftung bei Frettchen

Beitrag von Lutreola » Mo 31. Jan 2011, 14:49

Ich kann mittlerweile stolz behaupten, dass aus den 2 Gruppen, wie oben berichtet, 1 Gruppe geworden ist. :freu: Es braucht einfach Zeit und verdammt viel Nerven. Der dominante, rüpelige Rüde, der nun endlich dem Teeniealter entwachsen ist, ist nun soweit erwachsen, dass er nicht mehr die Altrüden verprügeln muss und sie alle glücklich zusammen leben und spielen.

Wobei nun eine weitere VG ansteht, die höchstwahrscheinlich länger dauern wird, denn ich hab mich in einen weiteren Rüden verliebt, den ich unbedingt haben musste.
Das kann was werden!
:X


Liebe Grüße,
Lutreola

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