Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agility

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Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agility

Beitrag von Nightmoon » Mo 16. Aug 2010, 20:18

Nun gibt es auch im Pferdebereich eine neue Sportart! :hot:
Das nennt sich Freestyle Horse Agility und ist ähnlich, wie das Agility mit Hunden.
Logisch, ein Pferd wird wohl kaum über eine Wand klettern... ich denke, Ihr wisst was ich meine.
Die Pferde sind bei dieser Sportart ebenso freilaufend, kein Draufsitzen und kein Treiben mit Beinen.
Kennt sich einer von Euch damit schon aus? :lieb:
Würde mich interessieren, wie das detailliert abläuft, wieviel Spaß die Pferde dabei haben. Ob es dabei auch Verweigerungen gibt, wie hoch ist die Verletzungsgefahr bei den Pferden? Halt alles, was dazu gehört und ringsherum dazu passiert, wo es statt findet, wie man trainiert und und und.... :lieb:

Das fand ich im YouTube:
[youtube][/youtube]


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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Rennmaus » Di 17. Aug 2010, 17:56

Das is ja echt cool :) Aber einige Sachen stell ich mir sehr schwer vor!



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Murx Pickwick » Di 17. Aug 2010, 18:24

Was da gezeigt wird, mach ich innerhalb weniger Tage mit jedem Pferd ... es ist nur eine Sache der klaren Körpersprache und die Gewöhnung des Pferdes an den Rückwärtsgang.

Folgende Dinge sind da schon schwieriger:
Beherrschung einer Pferdeherde vom Pferderücken aus ohne Sattel und Zaumzeug:
[youtube][/youtube]
Höchste Versammlung des Pferdes auf Befehl nur mit Hilfe einer Peitsche oder Reitgerte:
[youtube][/youtube]
Reining ohne Sattel und Zaumzeug:
[youtube][/youtube]

Es gibt inzwischen sehr unterschiedliche Schulen, die sich mit der sattellosen und zaumzeuglosen Ausbildung und/oder Führung von Pferden beschäftigen. Die Ergebnisse sind echt sehenswert:

Klaus Hempfling:
[youtube][/youtube]

Nevzorov Haute Ecole:
[youtube][/youtube]

RAI-Reiten
[youtube][/youtube]

und viele mehr ...



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Nightmoon » Di 17. Aug 2010, 21:53

Tolle Beiträge Murx, die Du da herausgesucht hast.
Ich hab mich nämlich auch schon ein bisschen gewundert, dass dieses Agility so sehr ruhig ablief (gemessen an dem Hunde-Agility). Ich würde es, wenn es immer so gemächlich abgeht eher "freies Vertrauen" nennen oder sowas. Ich finde es wirklich toll, nicht falsch verstehen, aber wie Murxy schon schrieb, die Übungen, die da im ersten Video gezeigt wurden, sind auch meiner Meinung nach eher Grundlagen, die man zu seinem Pferd aufbauen sollte, bevor man den eigentlichen Sport betreibt, denn es fördert eindeutig die Verständigung und das Vertrauen.

Das höchste Glück für Pferd und Reiter ist wirklich, wenn sich beide gegenseitig blind vertrauen und mit minimalsten Zeichen verständigen und verstehen. Das hat man rel. selten, weil Mensch oft zu ungeduldig ist.


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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 18. Aug 2010, 01:26

Gerade beim Pferd geht das unwahrscheinlich schnell mit dem Vertrauen - Pferden ist es angeboren, blind zu folgen und blind zu fliehen ... was wollen wir also vom Pferd?
Ein durchgeknalltes Etwas, was bei der kleinsten Kleinigkeit endgültig die Beherrschung verliert und flieht, oder ein eigenständiges Wesen, welches uns das Gefühl gibt, nicht nur die Kontrolle zu haben, sondern vielmehr es wert zu sein, daß man uns folgt?

Das Geheimnis ist so einfach ... durchsichtiges Verhalten, klare Gestik, Beobachtung und Reaktion auf das, was wir sehen ... ich bin mir sicher, es ist noch weitaus mehr möglich, wie das, was in diesen Filmen gezeigt wird - das ist nur der Anfang! Wo das Ende in einer echten Partnerschaft Pferd - Mensch ist, das liegt einzig bei jedem von uns, der mit Pferden zu tun hat!
Wir brauchen keine Zügel, keinen Sattel, kein Gebiß, mit dem wir das Pferd zu etwas zwingen, was es nicht will ... wir brauchen einzig nur die Geduld und die Beobachtungsgabe, das zu fördern, was dem Pferde angeboren ist!
Der Weg ist einfach und nicht langsamer, wie das Brechen und Zwingen eines Pferdes ... im Gegenteil, innerhalb von wenigen Stunden ist letztendlich entschieden, um was es eigentlich geht ... der Rest ist Übung.

Das Geheimnis ist so einfach ... durchsichtiges Verhalten, klare Gestik, Beobachtung und Reaktion auf das, was wir sehen ... ich bin mir sicher, es ist noch weitaus mehr möglich, wie das, was in diesen Filmen gezeigt wird - das ist nur der Anfang! Wo das Ende in einer echten Partnerschaft Pferd - Mensch ist, das liegt einzig bei jedem von uns, der mit Pferden zu tun hat!
Wir brauchen keine Zügel, keinen Sattel, kein Gebiß, mit dem wir das Pferd zu etwas zwingen, was es nicht will ... wir brauchen einzig nur die Geduld und die Beobachtungsgabe, das zu fördern, was dem Pferde angeboren ist!
Der Weg ist einfach und nicht langsamer, wie das Brechen und Zwingen eines Pferdes ... im Gegenteil, innerhalb von wenigen Stunden, manchmal sogar wenigen Sekunden, ist letztendlich entschieden, um was es eigentlich geht ...

[youtube][/youtube]

[youtube][/youtube]

Gerade im zweiten Film sieht man deutlich einerseits die Provokation seitens von Hempfling gegenüber dem Pferd, indem er immer wieder die Individualdistanz zum Pferd unterschreitet, aber andererseits eben auch das Ausweichen kurz danach, weil er genau weiß, wie das Pferd drauf reagieren wird - er macht also das Gleiche, was Pferde bei Unstimmigkeiten in der Herde machen ... kurzfristiges Unterschreiten der Individualdistanz und sofortiges Weichen knapp außerhalb der Individualdistanz mit klarer Gestik, was als Drohung aufzufassen ist und was als Friedensangebot gezeigt wird ... kurzum, er zeigt dem Pferd, daß es ihm voll vertrauen kann und dem Pferd nix passiert, wenn es tut, was es soll.

Oder ... mal andersherum, Pferd als Lehrer:
[youtube][/youtube]
Man beachte - es handelt sich hier um Manager, um Menschen, die mit Tieren rein gar nix am Hut haben!
Und trotzdem ... sobald sie lernen, auf das Pferd zu achten und darauf zu reagieren, was das Pferd tut, gleichzeitig jedoch dem Pferd gegenüber eine klare Gestik zu zeigen, fängt das Pferd an zu folgen ... nach diesem kleinen Exkurs kann man diese Manager zu jedem Pferd auf die Weide stellen und sie werden es schaffen, dem Pferd klarzumachen, daß es folgen will!

Das Ganze geht natürlich auch mit Zaumzeug und Gebiß ... so wurde es jahrhundertelang den Pferden beigebracht:
[youtube][/youtube]
Hier wird weder am Gebiß gezogen, noch das Pferd in unnatürliche Kopfschiefhaltungen gezwungen noch generell irgendetwas vom Pferd verlangt, was es nicht will - im Gegenteil, dem Pferd wird eine Gestik beigebracht, die für Mensch und Pferd eindeutig ist - und schon folgt das Pferd willig dem Menschen. Mehr will es nicht!
Eine eindeutige Gestik gibt dem Pferd Sicherheit ... Sicherheit ist für ein reines Fluchttier, wie es das Pferd nunmal ist, das A und O des glücklichen Lebens. Probiert es einfach mal auf der Weide aus - es braucht nicht viel und euch folgt jedes Pferd, wenn ihr nur eine eindeutige Gestik dem Pferd gegenüber zeigt und das Pferd die Chance bekommt, diese Gestik zu erkennen und zu übernehmen!

Es gibt kaum ein Tier, was so einfach zu beeinflussen ist, wie ein Pferd!
Egal, ob mit Sattel oder ohne, ob mit Gebiß oder ohne, ein guter Reiter nutzt die Hilfsmittel, die er hat, nur um sog. feine Hilfen zu geben - ein leichtes anticken, ein kurzes Erinnern: "Hallo, ich bin noch hier, achtest du noch auf mich" ... weiter nix! Ansonsten läßt er das Pferd machen ...
Wer es nötig hat, mit Gewalt an irgendwas zu ziehen, oder zu schlagen oder Festzuhalten, sinnlos zu Schieben oder sonstwie Gewalt anzuwenden, macht beim Pferd einfach was grundlegend falsch ... kein Pferd muß gezwungen werden, es muß nur überzeugt werden!

Leider verführen die ganzen Hilfsmittel, wie Zügel und Co dazu, auf das Pferd mit Zwang einzuwirken - und meiner Meinung nach wird in der Reitschule nicht genügend darauf aufmerksam gemacht, was es wirklich heißt, Verbindung zum Pferdemaul zu suchen und ähnliches ... es wird oft nicht mal gelehrt, was es für das Pferd tatsächlich bedeutet, unterzutreten (leider eine Sache, die auch beim RAI-Reiten schief läuft ... es wird nicht drauf geachtet, daß das Pferd "untertritt", nach dieser Philosophie wird die Animierung zur Versammlung sogar abgelehnt - die Folge sind oft Pferde, die ziemlich unsicher über die Vorhand stolpern, statt "stolz erhobenen Hauptes" ihre Hauptlast auf die Hinterhand zu verlagern und so zu jederzeit Richtung und Geschwindigkeit ändern zu können, ohne gleich über die eigenen Hufe zu stolpern - ein gebißloses und sattelloses Reiten ist halt nicht alles ... )



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Rennmaus » Mi 18. Aug 2010, 12:18

@Murx Pickwick

Naja, unser Wallach macht da scheinbar ne Ausnahme...

Ich stimme dir zu, das in dem ersten Video mag man schaffen, von unserer Stute würd ich auch behaupten das ich es mit einiger Übung un viel Zeit hinbekomme. Aber bei unserm Wallach...

Ich weiss nich, der is ganz anders un einfach....schwierig....kannst ja gern ma vorbei kommen un dein Glpck versuchen *g* Es sin so viele Dinge bei ihm die nich klappen un über die keiner richtig Herr wird....gut, einen Tipp hatten wir, mit Gewalt sehhr fordernd, aber fordernd nicht im Sinne von Vertrauen oder so, sondern (wie ich finde) eher durch Angst, Gewalt und Druck. Tja, da gings auch etwas besser, aber erstens finde ich das keine gute Lösung, sodass wir es auf diese Art nicht durchsetzen konnten (auch nich wollten) un zweitens war ja nun nich alles super, sondern alles ein klitzekleines bischen besser....



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 18. Aug 2010, 12:41

Inwieweit ist er schwierig?
Was macht er?

Hast du dir die Borderliner-Studien von Klaus Hempfling angesehen?
Da ist viel drauf zusehen, wie man auch an schwierige Pferde herankommt - gut, das sind nun ausgesprochen gefährlich gewordene Pferde, die gelernt haben, anzugreifen, statt zu fliehen. Aber wenn du unter Youtube ein wenig suchst, findest du gerade auch von Klaus Hempfling etliche Filme, wo er sich mit nervösen oder gar panischen Pferden beschäftigt - und das Gleiche innerhalb von nur wenigen Minuten bis Stunden hinbekommt, was er bei den beiden Beispielen mit den gefährlich gewordenen Pferden hinbekommen hat - das bedingungslose Folgen des Pferdes. Und damit sind auch automatisch die Grundbedingungen für die Übungen oben gelegt!

PS: Ich würd wahnsinnig gerne diese Herausforderung annehmen - schließlich kann ich dabei nur lernen ... ich hab nur das Problem, daß ich nicht wegkomme, ich weiß nicht, was ich solange mit meinen Tieren machen soll. Ich müßte sie mitnehmen, denn es braucht schon ein paar Tage, um soviel Vertrauen zum Pferd aufbauen zu können, daß man mit dem Rückwärtsrichten anfangen kann.
Wenn du mit Pferd in die Nähe von Runkel kommen könntest für einige Tage, dann gerne :D



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Nightmoon » Mi 18. Aug 2010, 16:03

Rennmaus hat geschrieben:Ich weiss nich, der is ganz anders un einfach....schwierig....kannst ja gern ma vorbei kommen un dein Glpck versuchen *g*
Murx Pickwick hat geschrieben:denn es braucht schon ein paar Tage, um soviel Vertrauen zum Pferd aufbauen zu können, daß man mit dem Rückwärtsrichten anfangen kann.
Wenn du mit Pferd in die Nähe von Runkel kommen könntest für einige Tage, dann gerne :D
Also wenn das kein Angebot ist. ;)
Machste halt mal mit Wallach ein paar Tage Urlaub bei Murx und da könnt Ihr gemeinsam von einander lernen. :top: ;)


Leider denken sehr Viele so, dass sie meinen, man guckt sich ein Pferd an und schwupps hat man DIE Lösung parat, doch so einfach ist es nicht. Man muss schon eine gewisse zeit mit einem Pferd verbringen, um zu sehen, wie es wann und in welcher Situation reagiert. Erst dann kann man anfangen mit dem Pferd Vertrauen aufzubauen - gegenseitiges Kennenlernen sozusagen. Wenn das geschafft ist, dann kann man beginnen an den Problemen zu arbeiten und auch da lernt man mit jedem Pferd und mit jedem Problem Neues dazu. Sowas kann sehr schnell gehen, aber ebenso kann es eine Arbeit über viele Monate werden und ganz selten, bleiben einige Probleme für immer bestehen, wo man einen Weg finden muss, mit dem beide Seiten leben können.
Ein Schwager von mir bekam früher öfter solche Problempferde "abgeladen", um die er sich dann mit viel Geduld bekümmerte.


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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 18. Aug 2010, 17:03

Dein Schwager wird allerdings weitaus mehr gemacht haben, wie auf der Weide ein paar Creative Horse Agility Spielereien ... es gibt da noch einen gewaltigen Unterschied, ob ich ein Pferd in Feld, Wald und Gelände sicher machen will, oder nur das Pferd auf der Weide dazu animieren will, mir ohne Hilfsmittel zu folgen ...

Ersteres geht normalerweise nur über tägliches Üben, Beobachtungsgabe und Fingerspitzengefühl, wie bei Hunden ja auch, zweiteres ist ne nette Spielerei für Zwischendurch mit dem Nebeneffekt, daß ich lerne, aufs Pferd zu achten und das Pferd lernt, Vertrauen zu mir zu haben. Zweiteres geht innerhalb von Tagen, ersteres hab ich damit allerdings nicht mal im Ansatz geschafft, sondern höchstens die Grundvorraussetzungen geschaffen, um irgendwann auch ersteres zu erreichen ...



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Nightmoon » Mi 18. Aug 2010, 17:33

Das kann man wohl sagen. Er hatte so manche Pferde ziemlich lange und er musste jeden Tag so, wie es seine freie Zeit zuließ, mit ihnen arbeiten.


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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Rennmaus » Fr 20. Aug 2010, 17:02

@Murx

Bring deine Tiere doch mit :P :lol: ;) Scherz *g*
Nuja, würd mich schon interessieren, aber ich weiss ja nich wie weit weg du bist ;) Das doofe is halt auch, wir ham keinen eigenen Hänger, das is immer etwas schwierig...

Un was den Wallach betrifft:
Vorweg, es is alles deutlich besser als zu der Zeit wo wir ihn bekommen hab! Er kam aus nich so toller Haltung....lebte an der Kette wie ne Ziege hinterm Haus, fraß dort halt im Kreis, wie mans von Ziegen kennt....is mit seiner Mutter dort aufgewachsen, dann muss er ne Weile allein gestanden ham, un dann wohl zumindest im Stall zusammen mit nem großen Hengst (wirklich noch Hengst, kein Wallach). Er selber is ja nen Isi, also nich soooo groß, von daher auch nich optimal, aber egal...
Eingeritten wurde er nich wirklich, der Besitzer sagte uns, das sie sich eben irgendwann ma drauf gesetzt ham un dann hat er ihn eben laufen lassen, galoppieren aufm Deich bis er nich mehr konnte....ohne Sattel un irgendwelche Regeln. Er meinte er hat sich halt mit den Beinen ordentlich festgeklammert un dann ritt er....
Nuja, un dann kam er mit....6 oder 7 Jahren zu uns, weiss grad nich mehr genau. Bzw. zu ner Bekannten mit Reiterhof, die hat ihn eingeritten, aber so wie ich finde eher im Schnelldurchlauf, naja.

Seine Probleme: er is ein tierischer Schisser, Angst vor LKW's, anderen großen Autos, Panik for Wasser (selbst noch so kleine Pfützen....mittlerweile läuft er dran vorbei), Angst wenn er an oder unter Bäumen lang geht, die ihn dann (wenn auch nur sanft) streichen, erschrickt sehr schnell vor Sachen, die manchma total unklar sin. Insgesamt is er ein eher aufgeregtes hibbeliges Pferd. Er schnappt manchmal total willkürlich nach einem, wenn man führt oder so?! Also es gibt Tage da is nichts, un manchma wie ausm nichts....wirkt eher wie Spiel, also er beisst jetzt nich richtig zu, trifft er einen aber, dann tut es aufjedenfall weh.
Er vertraut uns da scheinbar auch gar nich, wobei er allgemein sehr gern auf uns zu geht, gern bei uns is, viel gestreichelt werden mag. Also er is schon sehr menschenbezogen, aber wahrscheinlich einfach zu sehr, sodass es schwer is für ihn uns als den Ranghöheren zu sehen denke ich....
Reiten is das nächste Problem: mittlerweile gehts ziemlich gut, manchma passierts aber noch das er auf einmal los galloppiert un dann kaum zu bremsen is. Leichtes ziehen am Zügel, oder nach hinten lehnen (was man machen soll), bringen eher das Gegenteil. Allgemein gilt bei ihm die Regel, wenn man sich nach hinten lehnt wird das Pferd langsamer, so gaaaaar nich. Da kriegt er die Krise. Naja, un wenn er eben rennt, bekommt man ihn kaum wieder zum Stillstand.
Insgesamt is er halt wirklich ein intelligentes Pferdchen (hatte ma angefangen zu klickern, aber auf Grund von Zeitproblemen konnt ich das nich weiter führen), er möchte auch viel beschäftigt un gefordert werden, das merkt man, aber es is schon irgendwie schwierig....allein sein Vertrauen zu gewinnen...

Etwas viel geworden, sorry....hab aber sicher noch die Hälfte vergessen :P Aber das so das Häufigste un so was mir jetzt einfällt...



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Murx Pickwick » Fr 20. Aug 2010, 20:44

Er hat vor euch nie ne klare Linie kennengelernt ... klare Hilfengebung, klare Gestik, ehrliches Verhalten gegenüber ihm, das sind alles Fremdworte. Es ist doch dann logisch, daß er niemandem vertraut, er hats ja nie kennengelernt.
Ihr habt nun einfach nur das Ergebnis ... und wahnsinnig viel Arbeit, das wieder hinzubekommen.

Ich persönlich würd dieses Pferd auch erstmal gar nicht reiten, sondern zusehen, daß er am Führstrick und Zügel sicher läuft, keine Angst mehr vor Pfützen zeigt, sicher und ruhig an Straßen läuft, nicht mehr erschrickt ... also viel Spaziergänge, wenn er sich vor etwas erschreckt, souverän an dieses furchtbar angsteinflößende Objekt herangehen, ihn schnuppern lassen, streicheln, ihn mit dem Objekt der Angst berühren (soweit machbar, ne Wand oder nen Zaunpfahl aus dem Boden reißen, um ein Pferd damit zu streicheln, ist unpraktikabel) und dadurch desensibilisieren oder ihn dazu animieren, sich direkt ranzustellen, ihn ansehen lassen, ihm die Entscheidung lassen, wann er seine Angst fallen lassen will.
Wenn er am Führstrick sicher ist, kann man ihn immer noch reiten, zumal das dann sehr viel streßfreier für Pferd und Mensch abgeht, da die ganzen anderen Angstauslöser keine Rolle mehr spielen.
Ganz nebenbei lernt er dabei auch, daß er nicht schnappen muß ...

Es ist wie beim ängstlichen Hund, das Schnappen ist kein Anzweifeln des Ranges, sondern einfach nur Unsicherheit, weiter nix - es läßt sich auch nicht mit Dominanzgehabe eindämmen, im Gegenteil, das erzeugt letztendlich nur noch mehr Unsicherheit und damit eben Widerstand.

Hier, schau einfach mal Klaus Hempfling zu:
[youtube][/youtube]
Klar, daß dieses Pferd jetzt nicht innerhalb von einer Viertel Stunde ein vollausgebildetes Traumpferd ist, draußen ist es immer noch scheu, das ist einfach Übung, bis das Pferd in jeder Situation sich so vertrauensvoll nach seinem Führer richtet.Trotzdem läßt sich das auch Draußen anwenden, also erst auf der Weide, dann im Stall, vorm Stall, auf den Spaziergängen ... immer, wenn das Pferd anfängt, sich unsicher zu fühlen, wird halt geübt.
Das Ganze geht ganz ohne Gewalt (wenn man mal von der Gewalt absieht, daß Pferd nicht einfach durchgehen und abhauen zu lassen)

Oder auch hier:
[youtube][/youtube]
Auch das funktioniert wunderbar erst auf gesichertem Gelände und später auch auf den gemeinsamen Spaziergängen. Beachte auch, was er mit der Peitsche da macht ...

Wichtig ist einfach die Souveränität und Klarheit der Gestik ... keine Hektik, keine Angst, keine unsichere oder halbe Hilfengebung. Beobachtung des Pferdes, eingehen auf das, was das Pferd anbietet.

Klar, ist viel Arbeit und braucht Zeit, um ein Pferd wirklich sicher zu bekommen ... aber es geht, ganz ohne überhaupt daß man an Rangordnung oder Dominanz auch nur denken müßte ...



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Rennmaus » Fr 20. Aug 2010, 22:29

Huhu!

Danke für die Videos, werd ich schaun das ich die morgen oder so ma angucken kann :)

Also führen un so ham wir eh am Anfang viel gemacht, ham ja selber gemerkt das es mit dem reiten nich so das Wahre is....
Auch jezt noch gehen wir mit den Pferden spazieren, auch wenn man dann dumme Kommentare bekommt :P ;)
Naja, aber....beispielsweise mit Pfützen, ich weiss ja nich wie lang wir warten sollen....aber ne dreiviertel Stunde bringt nichts, da macht er nichma annähernd nen Schritt in die Nähe....ham sowas auchma an ner Brücke versucht, über die er auch nich geht (bzw. nur über etwas größere un manchma schaut er da auch sehr ängstlich, sicherlich wegen dem Wasser). Meine Mama saß da ne Stunde sinnlos im Gras auf der einen Seite, un er hat auf der andern dann irgendwann angefangen zu fressen....aber nichts mit Brücke....vorher hatten wir versucht zu locken, die Stute is (problemlos) vorgegangen un so ne Sachen...naja *g*
Ich weiss es ja, is schon wirklich viel Geduld die man mit ihm braucht....aber das ja irgendwie auch das doofe, wir wollten eigentlich ein relativ einfaches Pferdchen sag ich ma, aber da hat uns dann unsere Bekannte auch mehr die tollen Seiten an ihm erzählt (die er ganz klar auch hat!)....naja, aber nu is er hier, un so richtig wollen wir uns auch nich trennen, auch wenn wir schon mehrmals intensiv drüber nachgedacht ham.
Mitm Klickern hab ich ja beispielsweise versucht das er durch Pfützen geht, denn daran hatte er unglaublich viel Spaß, Geduld un hat sehr sehr schnell gelernt! Nachm dritten Klicken war dem klar das es nen Leckerlie gibt wenn er den Ball berührt un war bald schneller als ich :lol: Tja, un was is....ich habs geschafft das er über ne knisternde Plane geht, uuuuunglaublich schnell! Hät ich nie dran geglaubt, aber das ging in 5 Minuten....obwohl er sonst eher Schiss hat wenn was so komisch knistert un so. Nuja, un da dacht ich, die Technik ihn dran zu gewöhnen auf unbekanntes Gelände zu gehen hat er nun, machen wir nun den gleichen Versuch aber statt Plane ne Pfütze....gut, das hät etwas länger gedauert, vielleicht 15 Minuten, aber dann ging er tatsächlich durch die Pfütze durch! Anfangs noch ängstlich geschaut, aber dann gings! Toll dacht ich, wir hams geschafft! Nichts is, er geht nur durch diese eine Pfütze un keine andere....

Wegen de Peitsche: damit kann ich zumindest jetzt absolut gar nicht mit ihm arbeiten. Nimmt man beispielsweise beim reiten ne Gerte in die Hand. Wirklich nur festhalten, er wird absolut nicht damit berührt, sobald man die in der Hand hat rennt der wie bekloppt los un bleibt erst stehen, wenn man die Gerte wieder wegwirft.....also das geht absolut gar nich, is total krass bei ihm....ich mein, unsere Stute reagiert auch sehr stark, also sobald man die in der Hand hat, ohne sie auch nur ein bischen damit zu berühren wird sie unglaublich flink un fleißig (is sie im Gelände immer aber Platz hasst sie. Aber das machen wir hier eh nich, weil wir keinen ham...). Naja, nur bei ihm is es halt sehr krass....

Is eben doof....meine Mama un ich kümmern uns um die Pferde, da sie bei uns stehen, die Koppel is 10 Minuten entfernt, is halt relativ viel Arbeit nebenher, die nich unbedingt anfällt wenn man die irgendwo auf nem Reiterhof stehen hat....das is halt bei uns nich so einfach möglich. Man muss die Koppel immerma erneuern, etwas verändern, da muss gemäht werden, wo uuuuunglaublich viele Stunden drauf gehen, wir müssen Wasser mitm Auto zur Koppel fahren, hinten wo sie nachts stehen muss ausgemistet werden, der Mist muss weggefahren werden, gefüttert werden müssen sie, das übliche eben....da meine Mama arbeitet, ich ne Ausbildung mache (seit gestern *g*) bzw. vorher 40 Stunden gearbeitet hab, bleibt echt wenig Zeit...genau deswegen wollten wir eigentlich ja nen einfacheres Pferd, aber nuja....nu is er hier, un irgendwie wollen wir auch ungern das er irgendwo hinkommt wie bei seinem ersten Besitzer, das war ja nu nich so pralle...
Aber wir üben natürlich immer weiter, is klar, un ich freu mich auch über deine Tipps, danke :) Aber schon irgendwie doof....na ma schaun wies so mit der Ausbildung läuft, wieviel Zeit bleibt....



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 21. Aug 2010, 12:13

Son Pferd verbraucht Zeit, Geld und Platz, das ist einfach unglaublich ... selbst 300 Kaninchen mit einem Gesamtgewicht eines Pferdes machen nicht halb soviel Arbeit (außer, man versucht sie mit selbstgesammelten Kräutern durchzufüttern :D)! Daß ihr da mit Ausbildung und Arbeit nebenher auf dem Zahnfleisch geht, auch ohne ein Pferd ausbilden zu müssen, kann ich mir sehr gut vorstellen ...
Wie du das mit der Zeit hinbekommen kannst - ganz ehrlich, ich hab keine Idee ...
Naja, aber....beispielsweise mit Pfützen, ich weiss ja nich wie lang wir warten sollen....aber ne dreiviertel Stunde bringt nichts, da macht er nichma annähernd nen Schritt in die Nähe....ham sowas auchma an ner Brücke versucht, über die er auch nich geht (bzw. nur über etwas größere un manchma schaut er da auch sehr ängstlich, sicherlich wegen dem Wasser). Meine Mama saß da ne Stunde sinnlos im Gras auf der einen Seite, un er hat auf der andern dann irgendwann angefangen zu fressen....aber nichts mit Brücke....vorher hatten wir versucht zu locken, die Stute is (problemlos) vorgegangen un so ne Sachen...naja *g*
Üben und Geduld heißt nicht warten ... Pferde sind Lauftiere, keine Standtiere. Wenn ihr euch irgendwo hinhockt oder hinlegt, wird das Pferd irgendwo in der Nähe weiden gehen ... allerdings unter Meidung aller angsteinflößender Objekte einschließlich gefährlichen Brücken und bissigen Pfützen. Wenn das Leittier einer Herde stehenbleibt und frißt oder sich ausruht, ist das ein Zeichen für die Herde, sich zu verteilen und ihrerseits zu fressen oder sich auszuruhen ... es werden sogar Wachtposten aufgestellt, Pferde, welche nun selbstständig ohne Leittier wieder richtig ängstlich werden und mit Argusaugen die Umgebung beobachten. Fliehen sie, folgt die Herde samt Leittier blind ... und genau das habt ihr letztendlich auch gemacht, ihr habt euer Pferd zum Wachtposten gemacht, während ihr euch ausgeruht habt. Hätte sich die Brücke auch nur nen Millimeter bewegt, wäre euch euer Gaul durchgegangen und standepede zum Stall zurückgerannt - mit der Gewißheit, daß ihr hinterherrennt ...
Ihr müßt also das Pferd in Bewegung halten, um zu führen - an die Brücke ranlaufen, an der Brücke vorbeilaufen mit Pferd möglichst hinterher oder beifuß, wenn das Pferd sich im Feld Rückwärtsrichten läßt, das Pferd auf die Brücke zu Rückwärtsrichten, wieder nach vorne laufen lassen, um euch drumrum an der Brücke vorbeilaufen lassen, will es schnuppern, schnuppern lassen, souverän auf die Brücke gehen, wieder runter gehen, das Pferd dazu animieren, mitzukommen ... immer in Bewegung, immer ruhig, immer souverän, den Abstand zur Brücke immer kleiner werden lassend - und immer das Pferd beobachten, für welchen Abstand zur Brücke ist es inzwischen bereit ...

Clicker scheint ideal für euch Beide zu sein, sonst hättest du nicht so schnell Erfolg - also, such dir die nächste Pfütze und clicker ihn drüber und rein ... und wenn das klappt, such dir ne dritte Pfütze ...
Nach spätestens 2000 Pfützen wird auch das intelligenteste Pferd mit dem individuellen Pfützenlernen aufgeben müssen und generalisieren müssen - so viele ungefährliche Pfützen von gefährlichen Pfützen unterscheiden zu lernen, ist einfach selbst bei einem so großen Kopf nicht möglich.
Ähnlich kannst du auch mit der Brücke vorgehen ... jedes bischen näher an die Brücke wird belohnt. Das Pferd steht schneller ruhig auf der Brücke, wie du gucken kannst ;)

Die Gerte, Peitsche, was auch immer - genau das Gleiche ... leg sie auf den Boden, animier das Pferd dazu, mit dir da drüberzutrampeln, nimm sie in die Hand, laß das Pferd ausweichen und sich austoben, geh mit der Gerte vom Pferd weg, laß es folgen, wenn es folgt, kannst du stehenbleiben, schnuppern lassen, mit der Gerte wieder weitergehen, so daß das Pferd der Gerte folgt, mit der Gerte leicht die Nase berühren, wieder laufen und folgen lassen, wieder stehenbleiben, Kopf, Hals oder Schulter berühren - je nachdem, was das Pferd zuläßt. Gerte heben und senken, neben dem Pferd mit der Gerte in die Luft schlagen, das Ganze auch hinterm Pferd und vor dem Pferd - und immer wieder das Pferd der Gerte folgen lassen ...
Und auch das kannst du wiederum mit dem Clicker unterstützen ... es dauert nicht mal ne Stunde, und das Pferd sieht die Gerte/Peitsche, mit der du geübt hast, als etwas an, dem man vertrauensvoll folgen kann ...

Tja ... und auch hier wieder, es muß mit jeder Gerte/Peitsche geübt werden, derer du habhaft wirst, bis auch hier irgendwann wieder generalisiert werden muß, weil es zuviele Gerten/Peitschen werden ...

Was ich hier so einfach versuche zu erzählen und was auch in diesen beiden Filmen sichtbar ist, das sind Zeitraffer, die Beobachtung und das Fingerspitzengefühl, auf das Pferd einzugehen und die Nerven zu bewahren und nicht selbst unsicher zu werden, bleibt bei dir ... das kann man einfach nicht erklären.
Ebensowenig das Erkennen, wo der richtige Abstand im Moment für das Pferd ist, woran man erkennt, daß man einen Schritt weitergehen kann, was man als nächstes probieren kann etc, das ist einfach Beobachtung, klare Gestik und klares Reagieren auf das Pferd, Fingerspitzengefühl und letztendlich vom Pferd Lernen, Lernen, Lernen ...
(und vor allem die blöden Kommentare irgendwelcher Gaffer strikt ausblenden und sich nicht drum scheren ... gerade im Gelände kommen da wirklich richtig blöde Kommentare, insbesondere seitens von Reitern, die ihre Pferde oftmals mit Rollkur und Co zu Turnieren zwingen und im Gelände ihre Gäule nur noch mit Starkzwang halten können)



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Rennmaus » Sa 21. Aug 2010, 21:54

Naja, mit der Brücke ham wirs zu Anfang versucht mit vorsichtigem rantasten, wieder weg, diverse Sachen un so. Vielleicht ham wirs nich richtig gemacht, weiss nich, aber es ging nie sehr weit....ein einziges ma stand er mit den beiden Vorderbeinen drauf, da er sehr flott war un direkt mit der Nase am Hintern unsrer Stute hing *g* Im Prinzip bekam ers nich mit, aber war nich sehr erfreut über die Situtation (die er ganz allein zu verschulden hatte, niemand hat ihn getrieben oder so, er lief plötzlich auf sie auf un war fix un nah an ihr). Naja, aber sonst....riechen ma kurz, aber mehr leider nich. Klicker hat ich da natürlich nie dabei :P Da wir oft spontan beim Ausritt entscheiden wo wir lang gehen....

Aber aufjedenfall erstmal vielen Dank für deine Tipps und Anregungen! Ich werd versuchen das Klickertraining wieder mehr einzubauen, bis Oktober wohn ich ja wohl noch Zuhause, danach bin ich halt im Wohnheim un daher nur am Wochenende Zuhause....ma schaun :) Momentan regnets zum Glück ja mal nich, daher auch keine Pfützen :P Aber wenns wieder welche gibt, seh ich zu das ich mir die Zeit nehmen kann *g*



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Rennmaus » So 22. Aug 2010, 10:53

Hab jetzt mal einige Videos geschaut.
Aber irgendwie seh ich bei Eldyr immer das gleiche Problem...um ihn zu etwas zu bekommen, das er beispielsweise Vertrauen zu mir fasst, muss er mir ja sozusagen erstmal zuhören. Also wirklich im Sinne von, er riechtet seine Ohren nach mir, er schaut nach mir, er konzentriert sich auf mich o. ä. Ich hoffe du verstehst was ich versuche zu erklären....un das Problem is eben, er achtet im Prinzip nicht auf einen. Besonders nicht in Situationen in denen er nicht klar kommt. Also wenn er vor etwas Angst hat, unsicher ist etc. is es schwer ihm das Gefühl zu geben das alles ok ist, wenn er nicht auf einen achtet. Er orientiert sich absolut nicht an uns. An anderen Pferden aber auch nicht (wir ham ja jetzt nur unsere Stute mit ihm stehen, aber auch als er mit anderen zusammen stand oder wir mit anderen ausgeritten sind war es so). Er orientiert sich nicht an anderen, weder Pferden noch Menschen. In solchen Momenten versucht er sozusagen alleine mit der Situation klar zu kommen un schaltet dann scheinbar komplett aus das da noch wer anders is. Schwer zu erklären....er wird halt deutlich in bestimmten Situationen. Unsere Stute beispielsweise is ja absolut genial, die vertraut einem total, die lässt sich recht leicht von neuen Situationen von uns davon überzeugen, das alles ok is etc. Aber auch sie interessiert ihn nich....gut, mittlerweile scheints so zu sein das er der Chef von den beiden is, liegt also vielleicht daran. Früher war aber ganz sicher sie die Chefin, eindeutlich ersichtlich. Nuja, un da war das Gleiche....
Ich weiss nich recht wie ich dann mit ihm arbeiten soll, wenn er gar nich nach mir schau in schwierigen Situationen. Interesse an sich hat er ja an uns. Aber in Situationen in denen er sich unwohl fühlt...vielleicht hast du da ja noch Tipps :)

Ansonsten zeigen sich ja auch deutlich Dinge die besser sind als früher! Als wir ihn bekommen haben wars ein Kampf ihn von der Koppel zu holen....er rannte weg, wenn man dann ma da war wollt er sich das Halfter nicht drauf machen lassen, total schlimm. Also das machte echt keinen Spaß. Aber er rannte nich so weg wie in nem Spiel ( so kann mans jetzt mit ihm machen, wie fangen spielen sag ich ma :P Er findets eben toll ma richtig über die Koppel zu rennen, unsere Stute macht selten mit, allein machts ihm aber auch keinen Spaß *g* Wenn man da mit animiert findet er total klasse). Aber so is es eben nie gewesen, wirkte eher wie....naja, auch Unsicherheit oder Angst, sehr komisch aufjedenfall.
Mittlerweile is es so, das er uns auf der Koppel entgegengalloppiert kommt, sobald er uns sieht *g* Un selbst wenn man dann nich gleich das Halfter dran macht, rennt er freudig neben oder hinter einem her bis zum Ausgang der Koppel. Also kein Vergleich mehr! Unsere Pferdchen bekommen halt zur Begrüßung sozusagen ;) auch immer nen Stück Möhre oder sowas, vielleicht liegts nur daran....toll is es aufjednefall das man an solchen Dingen sieht das er sich ja positiv verändert :)



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 23. Aug 2010, 16:53

Er kann sich nicht auf Andere konzentrieren, solange er nur sich selbst vertraut - und vertrauen kann er nur dann, wenn sein Leittier entsprechend souverän handelt und klar in der Hilfenstellung ist. Dein Problem liegt also daran, daß du noch nicht klar und deutlich mit deiner Gestik auf ihn reagierst!

Stell dich einfach mal auf die Weide und probier ein wenig rum:

- Schulterstellung:
Was macht das Pferd, wenn du dich mit der Schulter so wegdrehst, daß du ihnen den Rücken zeigst?
Was passiert, wenn du die Schulter zu ihnen drehst?
Was passiert, wenn du die Ebene der Schulter mit deinen Armen verstärkst, indem du die Arme ausstreckst und auf Schulterhöhe passiert?
Was passiert, wenn du nur einen Arm hebst?

- Kopfstellung:
Was passiert, wenn du ein Pferd mit deinen Augen fixierst?
Was passiert, wenn du deutlich sichtbar wegschaust?

- Stellung zum Pferd
Was passiert, wenn du dich vor das Pferd stellst?
Was passiert, wenn du dich hinter das Pferd stellst?
Was passiert, wenn du dich schräg vom Kopf des Pferdes hinstellst?
Oder was passiert, wenn du dich schräg zur Kruppe hinstellst?
Gibt es einen Unterschied, ob du dich so zum Pferd hinstellst, daß deine Schultern parallel zum Rücken des Pferdes sind, oder ob du die Schultern drehst?

- Geschwindigkeit und Beschleunigung
Was passiert, wenn du dich langsam aufs Pferd zubewegst?
Was passiert, wenn du dich schnell aufs Pferd zubewegst?
Passiert etwas anderes, wenn du dich erst auf das Pferd, dann wieder vom Pferd wegbewegst?
Wie ist die Schulter zum Pferd ausgerichtet, wenn du die stärksten Reaktionen siehst?

- Beinbewegung
Reagieren die Pferde darauf, wie du deine Beine bewegst?
Wenn ja, wie stehst oder gehst du zum Pferd, welchen Abstand hältst du ein, was hast du kurz vorher gemacht?
Kannst du die Pferde dazu animieren, durch Schrittlängenverkürzung oder Schrittlängenverlängerung oder auch durch hochreißen deiner Knie beim Laufen die Gangart zu wechseln?
Oder sie dazu bewegen, parallel zu deiner Beinbewegung ihre Vorderbeine zu bewegen?
Welchen Takt mußt du einhalten, damit die Pferde überhaupt auf deine Schritte reagieren und ihre Schritte den deinigen anpassen?

- Armstellung
Was passiert, wenn du die Arme schwengst?
Gibt es einen Unterschied, ob du die arme seitwärts von deinem Körper wegschenkst, oder nach vorne schwenkst?
Was passiert, wenn du die Arme hebst?
Oder sie rotieren läßt?
Macht es einen Unterschied, ob du dabei hinterm Pferd stehst, oder vor dem Pferd?

- Stimme
Probier einfach mal unterschiedliche Laute aus, auf welche Laute reagieren die Pferde?
Gibts Geräusche, welche sie erschrecken?

Wenn du herausgefunden hast, wie du die beiden Pferde anhand von Gestik, Körperhaltung und Bewegung beeinflussen kannst, kannst du dich darin üben, erst eines nur allein über Körperhaltung, Bewegung und Gestik auf nen perfekten Zirkel zu bekommen, dann das Andere und schließlich Beide hintereinander. Trainier dann auch gleich das in die Mitte kommen und vor dir stehenbleiben. Weiterhin solltest du das "Abholen" trainieren - du gehst so an dem Pferd deiner Wahl vorbei, daß es sich direkt neben dir in Bewegung setzt, ohne berührt zu werden, und dir mit Kopf auf Schulterhöhe oder kurz dahinter folgt. Aus dieser Übung heraus kannst du dann auch ohne Probleme dieses Pferd in den Zirkel zwingen, ohne es zu berühren, nur alleine mit Gestik, Körperstellung und Bewegung - oder auch zum Grasen entlassen ...
Etwas schwieriger sind dann die Tempiwechsel, also Trab und Galopp auf deine Gestik, Körperstellung und Bewegung ... ich kenn die Beiden nicht, hab jedoch selbst die Erfahrung gemacht, daß ich mit einem Pferd echte Probleme hab, sie in Trab zu bekommen und Galopp ist mir bei ihr bis heute nur einmal geglückt ... dabei ist das auch mit ihr möglich ... sie ist nur grundsätzlich faul und überlegt sich zehnmal, ob es wirklich notwendig ist, etwas Schnelleres wie Schritt einzuschlagen. Man muß bei ihr perfekt sein, um sie in Galopp zu bekommen - und das bin ich bei weitem noch nicht ...

Wenn du das kannst (die beiden Pferde brauchen das nicht zu lernen, die können das schon, du mußt nur lernen, deine beiden Pferde zu verstehen!), dann kannst du wieder die Filme ansehen - ich denke, eine Menge deiner Fragen werden sich dann ganz von alleine beantworten ... einfach, weil du dann siehst, was die Leute da wirklich machen!

So ... und nun noch mal nen kurzer Murxscher Exkurs zur Pferdepsychologie *g*
Aber auch sie interessiert ihn nich....gut, mittlerweile scheints so zu sein das er der Chef von den beiden is, liegt also vielleicht daran. Früher war aber ganz sicher sie die Chefin, eindeutlich ersichtlich. Nuja, un da war das Gleiche....
Was du hier beobachtet hast, ist einfach, daß er noch gar nicht wußte, was ihn von ihr aus erwartet - er hatte also Angst vor ihr und wich ihr aus, zeigte sich also rangniedriger ... er hatte sie jedoch noch nie als Leittier anerkannt, sondern nur als Weidepartner und Konkurrent!
Damit ein Pferd als Leittier anerkannt wird, muß es erst zeigen, daß es diese Aufgabe auch voll übernehmen kann ... dazu reicht es einfach nicht aus, auf der Weide die besten Futterplätze für sich zu beanspruchen oder die Weidekameraden ab und an mal zu verscheuchen ... ein Leittier muß bedeutend mehr tun, es muß die Herde führen und wenn sich die Herde nicht führen läßt, sie gefügig treiben ... in reinster Form kann man das bei wildlebenden Pferdeherden beobachten, wenn ein Hengst sich zum Leittier der Herde macht ... er treibt insbesondere die widerspenstigen Stuten, bis diese sich nach ihm richten. Danach treibt er die Herde erstmal kreuz und quer durch die Botanik und lernt jede einzelne Stute dabei genau kennen. Läßt er die Stuten endlich weiden, grast er meist etwas abgesetzt von den Anderen und nie als erster, er zeigt mit allem, was er hat, daß er durchgängig aufmerksam ist und in der Lage ist, Feinde rechtzeitig wahrzunehmen - das schafft irgendwann Vertrauen in der Herde und irgendwann folgt die Herde ihm.
Sehr viel ruhiger läuft es ab, wenn eine Stute sich zum Leittier macht - sie hetzt die Herde nicht so durch die Gegend, aber auch sie treibt Stuten, die sich zu weit von der Herde entfernen, wieder zur Herde zurück oder trennt bisweilen einzelne Stuten für eine gewisse Zeit von der Herde ab ... im Westernreiten wird sich dieses Verhalten übrigens zunutzegemacht, wenn Rinder ohne Hilfegebung seitens des Reiters von der Herde abgetrennt werden sollen, der sog. Cow Sense ist einfach nur diese Eigenschaft von Pferden, die Aufgaben eines Leittieres übernehmen zu können:

[youtube][/youtube]
Einige Pferde haben diese Eigenschaft nicht, sie werden nie Leittiere sein können - aber sie können durchaus in der Rangordnung den höchsten Platz der Herde bekleiden! Die Eigenschaft Cow Sense (oder besser gesagt Leittier) ist beim Pferd unabhängig von der Rangordnung! Und genau das sollst du lernen, dir zunutze zu machen - du machst also dich selbst zu einem Leittier.
Ansonsten zeigen sich ja auch deutlich Dinge die besser sind als früher! Als wir ihn bekommen haben wars ein Kampf ihn von der Koppel zu holen....er rannte weg, wenn man dann ma da war wollt er sich das Halfter nicht drauf machen lassen, total schlimm. Also das machte echt keinen Spaß.
Du darfst nicht vergessen, daß er vor euch ziemlich ausgenutzt wurde ... ich kann mir das sehr gut vorstellen - einfangen mit roher Gewalt, Trense drübergequält, ruff uffn Gaul, Gerte auf den Arsch geklatscht und ab geht die Post ... für ihn bedeuteten Menschen Gefahr, er hat gelernt, den Menschen als Beutegreifer anzusehen - und so hast du ihn bekommen!
Daß es einem Pferd keinen Spaß macht, in purer Panik vor etwas fliehen zu müssen, was auf ihm draufsitzt und ihm, sobald er langsamer wird, ordentlich was auf den Boppes gibt - das ist doch klar, oder?
Die Verknüpfung Trense = gehetzt werden war also bei ihm perfekt!
Und hier kannst du dir auf die Schulter klopfen, denn du hast es geschafft, immerhin die Verbindung Mensch = was Leckeres zu fressen ihm beibringen zu können! Nun mußt du ihm im Grunde genommen einfach nur noch die Verbindung, Trense = gehetzt werden und Gerte = flieh, so schnell du kannst irgendwie umzubiegen in Trense = Führung und Gerte = Gestik. (ok, ich gebs zu, einfach ist das absolut nicht ... immerhin muß aus Angst Vertrauen werden, das ist selbst für ein Pferd nicht leicht!)



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Rennmaus » Mo 23. Aug 2010, 20:01

Ui, na da steht mir ja einiges bevor *g*
Ich hoffe das ich schon am Wochenende dazu komme, mich einfach intensiver mit den beiden zu beschäftigen....momentan is so unglaublich viel zu tun, da ich ja jetzt die Ausbildung angefangen hab aber die schon 2 Wochen ging....alles nachholen un gleichzeitigi aktuell mitkommen....bin grad erst fertig geworden mit allem, total dumm, in ner Stunde bin ich schon wieder im Bett....
Aber ich hoffe das wird un dann hab ich mehr Zeit :)

Was ich noch sagen wollt, was mir in den Kopf kam....wir ham den Besitzer, nachdem Eldyr einige Wochen bei uns war, mal persönlich kennen gelernt. Da kam er zu Besuch. Un irgendwie fand ich das alles sehr interessant....Eldyr kam gern zu ihm, stand ganz viel bei ihm als wirzu dritt bei den Pferden waren. Un der ehemalige Besitzer konnte ihn genau so kraulen, das Eldyr es total genossen hat und die Ruhe selbst wurde....er schloss richtig die Augen! Gut, mittlerweile kenn ich gewisse Stellen auch, wo ers total genießt gestreichelt zu werden, aber das fand ich dann doch sehr komisch....weil alles andere, was er so erzählte un was wir von jemand anderem über ihn erzählt bekommen haben so gar nicht toll wirkten, als machte er sich wenig Gedanken über das Pferd sag ich ma (sonst würde man ja nich so reiten un so).Naja, aufjedefnall fand ich das eigenartig, un hatte dann doch nich mehr so ne schlechte Meinung von ihm wie vorher...



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Murx Pickwick » Mo 23. Aug 2010, 20:16

Sagen wir mal so ...
... geschlagene Kinder lieben auch ihre Eltern abgöttisch und wollen von ihnen nicht getrennt werden ...

Eldyr war es nie anders gewöhnt und Pferde sind einfach nicht so intelligent wie Esel. Wenn sie es gewöhnt sind, auf der Weide oder im Stall von jemanden gekrault zu werden, kann das ihr ärgster Feind sein, sie lassen sich kraulen. Ein Esel würde da bestenfalls noch herzhaft zubeißen, wenn er merkt, daß es ihnen beim neuen Halter besser geht wie beim alten Halter ...

Du brauchst dir doch nur mal die Pferde anzuschauen, welche absolut ruiniert und verritten auf manch einem Reitsportturnier zu sehen sind - dabei ist es vollkommen egal, ob es sich um irgendwelche berühmte Größen oder Klein-Dummerle aus Hinterdupfingen handelt ... die Pferde leiden unter Satteldruck, haben Zahn- und Kieferschmerzen, Nackenschmerzen und Rückenschmerzen, können kaum Laufen, weil ihnen die Beine wehtun, ihnen steht das Leid ins Gesicht geschrieben und dennoch lassen sie sich von ihren Foltermeistern willig kraulen und streicheln und genießen das sogar noch!
Und nicht nur das!
Sie machen dann auch noch willig und mehr oder weniger taktrein irgendwelche akrobatischen Kunststückchen mit, lassen sich willig zu Bewegungen zwingen, welche ihnen aufgrund der Verspannungen extrem weh tun müssen und schlagen als einzigsten Protest gegen die Schmerzen mit ihrem Schweif ... sie sind nunmal nicht sonderlich helle ...
Ein Esel würde bei der Behandlung garantiert weder piaffieren noch über Hindernisse springen!



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Rennmaus » Sa 25. Sep 2010, 12:25

Wollt mich ma wieder zu Wort melden *g*
Zeit für Klickern hab ich noch nich gefunden...klingt wahrscheinlich doof, viel Zeit brauch man da ja nich an einem Stück, aber ich bin nur am lernen, schreib jeden Tag ne Arbeit, un wenn ich einma keine schreib, dann dafür am nächsten Tag zwei....echt schlimm.
Un da wir jetzt die Möglichkeit ham die Pferde im Garten zu longieren, nutz ich die freie Zeit eher dafür, denn die beiden sin einfach zu dick.....naja, un da geht dann jeden Tag fast ne Stunde drauf, nur damit sie sich 45 Minuten ma richtig bewegen....aber es tut ihnen gut, un mir auch :D

Un außerdem scheint sich Eldyr dadurch an die Gerte zu gewöhnen....also ich komm ihm damit nicht zu nahe, er läuft auch immer vorn weg, un Sunna is diejenige die den Stock (da wir keine richtige mehr ham wurde einfach ein langer Stock umfunktioniert :P ) immer hinter sich hat. Hab nur gemerkt, das er als er ma alleine laufen muste un der Stock dadurch direkt hinter ihm war, erstma etwas panisch war (obwohl ich enormen Abstand zu ihm hatte, will ihn ja damit nich erschrecken!), sich aber dann so langsam dran gewöhnte :)

Ma schaun, wenn heut das Wetter ma besser wär, wären sie schon längst gelaufen....aber so is doof, Regen mag Eldyr nich, da hat er schlechte Laune, un ich hab auch wenig Lust mich im Regen raus zu stellen....



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Murx Pickwick » Sa 25. Sep 2010, 12:30

Na, dann wird das doch langsam :D

Mehr ist halt nicht zu erwarten, wenn die Zeit fehlt ...



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Re: Erfahrungen mit der neuen Sportart Freestyle Horse Agili

Beitrag von Rennmaus » Sa 25. Sep 2010, 13:23

Na un jetzt spielt das Wetter so gar nicht mit....nervt mich echt :( Die ganze Zeit Regen, selbst wenns ma kurz aufhört, das is zu sehr aufgeweicht, da könnten sie höchstens im Schritt gehen, sonst rutschen sie zu sehr, un ich will nich testen ob sie das unbeschadet überstehen, oder doch was passiert....
Echt doof, am Wochenende wo ich echt ma mehr Zeit hab is sowas....



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