Ratten und Fleisch?

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Murx Pickwick
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Re: Ratten und Fleisch?

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 11. Mai 2016, 20:44

Es gibt wildlebende Rattenpopulationen, die sehr viel Fleisch fressen und auch aktiv von kleinem Singvogel bis Jungmäuse ziemlich alles jagen und erlegen. Es gibt wildlebende Rattenpopulationen, die her vegetarischer leben, also eher von Eiern, Insekten und so leben - aber selbst die laufen nicht an Aas vorbei, sondern freuen sich und mampfen das als besondere Delikatesse.

Stadtratten fressen einen hohen Kochkostanteil - auch gekochtes und stark gewürztes Fleisch, wie sie es beispielsweise auf weggeworfener Pizza vorfinden.

Man hat bis heute keine einzige wildlebende Wanderrattenpopulation gefunden, die gar kein Fleisch frißt.

Egal, wo man hinschaut, Wanderratten verschmähen Fleisch nicht, wenn sie rankommen - so, welche Meinung wird dann nu richtig sein:
- Ja, Fleisch in allen Variationen, auch in großen Mengen.
- Ja, nicht gewürzt und gekocht und ab und zu, ist es in Ordnung.
- Nein, Ratten dürfen kein Fleisch fressen.

Ich geb mal nen Tip: Nur eine Antwort ist falsch ;)

Meine gesündesten Ratten, die ich je hatte, wurden fast alle über vier Jahre alt, ohne Tumore, ohne Atemwegserkrankungen, ohne weitere tierarztpflichtigen Erkrankungen, ohne abgebrochene Zähne etc - und wurden in einer nur vorn offenen Voliere mit viel Fleisch und viel Wildkost ernährt und waren mit dieser Fütterung in der dritten bis vierten Generation. An Fleisch (Kochanteil deutlich geringerer wie Rohanteil) gabs von Innereien bis Muskelfleisch alles, hauptsächlich von Kaninchen und fast soviel, wie die Ratten fressen wollten (geschätzter Gewichtsanteil bei ca. 30%).
Fertigheimer, wie Rattima oder irgendwelche Pellets, gab es nie.

Ich kann natürlich nicht sagen, was tatsächlich zu diesem hohen Alter ohne Tumore geführt hatte ... das muß nicht unbedingt die Ernährung sein. Für mich auffällig ist dennoch, daß ich ausnahmslos alles, was in einschlägigen Rattenforen für richtig und gut empfunden wurde, in den Wind geschlagen hatte und die Ratten gänzlich anders gehalten hatte und sie mit jeder Generation robuster und vitaler wurden. (zwei bis drei Generationen in einem mehr oder weniger frostfreiem Schutzhaus, dann die Draußenvoliere, die nicht frostfrei, sondern nur regengeschützt war und immer ein sehr hoher tierischer Anteil, bestehend aus gefangenen Insekten, Spinnen, Hundertfüßlern, Asseln etc und eben auch mit einem mehr oder weniger hohem Fleischanteil, kein Fertigfutter, gleich welcher Art.)
Diese Entwicklung findet sich bei Rattenzüchtern, die sich an die ganzen Tips und Ratschläge halten, nicht ...

Es gibt eine weitere Halterin, die ab und an auch Fleisch verfüttert hatte - auch hier keine der typischen Rattenerkrankungen, sondern bis ins hohe Rattenalter hochvitale Tiere ... und sie hatte auch noch Rexratten und Dumbos in ihrer Gruppe!
Sie hatte allerdings nicht vermehrt ...
Ihre Gruppe hielt sie in der Wohnung in einer sehr, sehr großen Voliere.



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