Altes interessantes Hamsterbuch

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Rennmaus
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Altes interessantes Hamsterbuch

Beitrag von Rennmaus » Di 21. Jul 2009, 00:03

Huhu!

Ich hab vor ner Weile bei uns ein relativ altes Buch über (Gold)hamster gefunden, das ich unbedingt ma lesen wollte *g*
Stehen auch einige sehr interessante Sachen drin wie ich finde, und die möchte ich euch nicht vorenthalten :) Ist eher unsortiert, einfach das rausgenommen was ich gut fand.
Quelle ist die ganze Zeit folgendes Buch: Der Goldhamster von Rolf Kittel, 1986 (ISBN: 3-7403-0001-9).
Sorry, is super viel geworden, ihr könnts ja überfliegen :lol:

1. Diploiden Chromosomenzahlen verschiedener Hamsterarten:
- Cricetulus migratorius (Grauer oder Armenischer Hamster --> beim googeln findet man da irgendwie immer den Chinesischen Streifenhamster….): 22
- Cricetulus griseus (Chinesischer Hamster bzw. heutzutage heisst er meiner Meinung nach Chinesischer Streifenhamster): 22
- Cricetus cricetus (Feldhamster): 22
- Mesocricetus newtoni (Dobrudscha- oder Rumänischer Hamster --> beim googlen schwer zu sagen was es jetzt ist…bei wikipedia steht dazu folgendes: https://de.wikipedia.org/wiki/Rum%C3%A4nischer_Hamster" onclick="window.open(this.href);return false;): 38
- Mesocricetus brandti (Kaukasischer Hamster --> wieder keine Ahnung *g* wikipedia sagt auch nich viel…. https://en.wikipedia.org/wiki/Turkish_hamster" onclick="window.open(this.href);return false;): 42
- Mesocricetus auratus (Goldhamster): 44

--> Ich fand es irgendwie sehr interessant, das doch sehr ähnliche Tierchen (die Hamsterarten unterscheiden sich ja nun nich soooo arg) so sehr unterschiedliche Chromosomensätze haben können :) Außerdem wird dadurch nochma deutlich, weshalb Hybriden nicht aus all den Hamstern entstehen können.
2. Verschiedene Hamsterarten und ihre Beschreibung
Zwerghamster:
- Calomyscus Thomas, 1905: keine Backentaschen, Schwanz lönger als Körper, bewohnen südliche Turkmenische SSR, Iran, Irak, Belutschistan --> könnte der Maushamster sein, zumindest stößt man da auch als erstes beim googlen drauf, was meine Vermutung bestätigt…
- Phodopus Miller, 1910: keine nackten sondern Hinterfüße dicht behaart, im Winter weiß, im Sommer Oberseite graubraun, Aalstrich, Verbreitung: Ural bis Westsibirisches Tiefland, Balchaschsee, Dsungarei, südlichen Altai, nördlich der Wüste Gobi, Mongolei, Gebiete um Peking --> Dsungarischer Zwerghamster? Bzw. der Campbell hat glaube ich auch diesen lateinischen Namen, nur der zweite unterscheidet sie voneinander (seh grad das der Robo das auch als Name hat….aber von der Beschreibung is es Dsungi, oder?)
- Allocricetulus Argyropulo, 1933: mittlere Größe, Schwanz relativ kurz, aber immer länger als der Fuß, Schädelbau ähnlich Mesocricetus Gattung, Verbreitung: untere Wolga, östlich bis ins zentrale Gebiet der Mongolei --> welcher soll das sein?! Auch beim googeln wird ich nicht wirklich schlau….
- Cricetulus A. Milne-Edvards, 1867: mausähnlich, weißbrüstig, grauer Rücken (daher Grauhamster genannt), Verbreitung: Griechenland, südliche Ukraine, Krim, Kaukasus, westlichen und östlichen Kasachischen SSR, Turkestangebirge, nördlicher Iran, Transkaukasien, Syrien, Israel, Baikalsee, Altai, nördliche Mongolei, China einschließlich tibetanisches Hochland --> welcher soll das sein?! In der Färbung gibt es heut zutage meines Wissens gar keine wilden Hamster….
- Cridetulus griseus Milne-Edvards, 1867: Chinesischer (Streifen)Hamster, --> lebten früher nach Knochenfunden auch in Europa, sogar in Thüringen!
- Tscherskia Ognev, 1914: rattenartiger Zwerghamster, oberseits dunkelbraun, unten weißgrau, Schwanz kurz und spärlich behaart, Verbreitung: Norden vom Ussurigebiet der UdSSR über Korea, Nordostchina bis Zentralchina --> Campbellzwerghamster?

- Cricetus Lesek, 1776: gemeiner Hamster --> Feldhamster dacht ich zuerst, aber das ist nichtma annähernd der lateinische Name….googel macht mich auch nich schlauer :D


Mittelhamster:
- Mesocricetus Nehring, 1898: wichtigste Unterscheidung zu Cricetus und Zwerghamstern: Ausbildung der Schädel- und Penisknochen; an Körperseiten fehlen weiße Flecken, hohe Zitzenzahl:16 und mehr, während die andern nur 4 Paare aufweisen, Syrischer Goldhamster (als Haustier gehaltener Goldhamster) zählt auch zu ihnen (haben diese ebenfalls so viele Zitzen?! ); folgende Arten:
- Mesocricetus newtoni Nehring, 1890 (nach anderen Mesocricetus auratus newtoni): dunkles Band, welches am Scheitel beginnt, längs der Wirbelsäule bis in die Mitte des Rückens verlaufend, übrige Rückenfärbung graugelb, schwärzlich meliert, Flanken hellgelb, Bauch schmutziggelb. Kelhe, Brust und Ohrstreifen sind schwarz, Verbreitung: östlichen Teile Bulgariens und Rumäniens; Dobrudscha Hamster genannt; im Gegensatz zu andern Hamstern besteht seine Höhle aus einer flachen unter der Erdoberfläche verlaufenden Röhre --> naja, sieht so ähnlich aus wie Agoutityp vom Goldhamster, nur eben diese Art Aalstrich dazu (laut google)
- Mesocricetus raddei Nehring, 1894 (auch Mesocricetus auratus raddei): „Schwarzbrusthamster“, oberseits braunschwarz , Flanken weißlich, Bauch mattschwarz, Kinn, Vorderfüße, Hinterfüße und Schwanz sind weiß, Verbreitung: nördlicher Kaukasus, Dagestanskaja ASSR --> einfach schwarzer Goldhamster vielleicht?! Oder was sonst….google hilft mir nich weiter
- Mesocricetus brandti Nehring, 1898: (auch Mesocricetus auratus brandti): türkischer Hamster, gante Unterseite bis auf dunklen Brustfleck weißlich, oberseits dunkelgrau mit gelben Spitzen, am Ohr deutliche schwarze Streifen, Verbreitung: südlichste dieser art: Nordisrael, südliche Kaukasusgebiete, östliche Türkei, westlicher Iran, Syrien, Nordteil Israels --> was soll das denn jetzt für einer sein?! Erinnert mich weder an eine Farbform eines Goldis noch an einen anderen Hamster, auf Grund dieses Brustflecks….
- Mesocricetus auratus Waterhouse, 1839: (auch Mesocricetus auratus auratus): der Syrische Goldhamster
Aufjedenfall hab ich bei der Suche folgende Seite gefunden, wo man nochma mit guten Bildern die Hamsterarten sieht -->
https://zwierzak.dzs.pl/gryzonie/gatunki-chomikow/" onclick="window.open(this.href);return false;

3. Farbmutationen beim Goldhamster

Bezeichnung Augenfarbe Rückenfarbe Bauchfarbe
Agoutityp Schwarz Agouti Blaßcreme
Zimtfarbig Rot Orange-zimtfarbig Blaßcreme
Cremefarbig Schwarz Fahlgelb-cremefarbig Blaßcreme
Rubinäugig-hellbraun Rubinrot Bläulich-rotbraun Blaßrehfarbig
Zimtrotbraunfarbig Rot Bläulich-beige Blaßrehfarbig
Rotäugig-creme Rubinrot Creme Blaßrehfarbig
Pseudoalbino Rosa Weiß Weiß
Weißbauchagouti Dunkelrot Agouti Weiß
Rotäugig-weiß dunkelrot Blaß-strohfarbig Weiß
Scheckig schwarz scheckig Weiß

--> Ich fand es interessant, dass es doch schon so viele Farbmutationen gab….dachte die wären noch neuer….kann vielleicht einer der sich besser damit auskennt die heutigen Namen zuordnen?
--> Hierzu wurden weiterhin verschiedene Probleme genannt, die bei den Farben auftreten können. Ist vielleicht ganz interessant zu wissen (Vorbeugung ist außer nicht züchten mit diesen Tieren aber eher nich möglich….):
- Schecken: Mißbildungen des Urogenitalapparates
- Eine Pseudoalbinovariante ist augenlos, teilweise Hirnmissbildungen wie Hydrozephalus
- Albinos: Hernien (Brüche), Skelletfehlbildungen wie Mopsköpfigkeit und andere Monstrositäten

4. Interessante Bilder eines Embryos

Scann die evtl. nochma ein, konnte sie heut nur abfotografieren...
GEsamtseite Embryos
Bild

Embryo1
Bild

Embryo2
Bild

Embryo3
Bild

5. Diagramm zur Gewichtszunahme von jungen Goldhamstern und zur Längenzunahme

Hier ebenfalls nur Foto...
Gewichtskurve
Bild

Längenkurve
Bild

6. In dem Buch stand auch, wie ich es schon woanders gelesen habe, dass die Mütter die ganz jungen Tiere auch in den Backentaschen transportieren. Kann ich mir schon gar nicht recht vorstellen….gut, steht auch da, nur in den ersten 2 Tagen. Aber da können sie angebliuch bis zu 12 Jungtiere so transportieren! Ich muss sagen, dass find ich doch etwas hochgegriffen….ich mein, die Kleinen wiegen dann etwa 1,5g jeder, das heisst die Mütter würde 18g tragen, das mag ja noch gehen, denn das entspricht wohl so etwa der maximalen Menge an Futter die transportiert werden kann….dabei sind die Jungen aber jeweils fast 4cm lang, auch wenn man nur von 3,5cm ausgeht, das kann doch gar nicht passen?! Es steht auch als Ergänzung da, dass diese Transportform wirklich nur bei akuter Gefahr gemacht wird und nicht ganz ungefährlich ist, und diesen Transport meist nicht alle Junge unbeschadet überstehen.

7. Es wird nicht nur von den Flankendrüsen bei dem Goldhamster berichtet, sondern auch von einer weiteren. Dabei handelt es sich um Hardersche Drüse, die den Augapfel umschließt und am inneren Augenwinkel mündet. Sie schüttet wohl Pheromone aus….Weiss jemand da was genaueres zu, gibt’s die wirklich? Kann es an dieser evtl. liegen das manche Tiere (aus schlechter Haltung )so Probleme mit den Augen/dem Tränenkanal haben?

8. Hamster blasen zur Abwehr bzw. um Feinde abzuschrecken ihre Backentaschen auf? Stimmt das? Bzw. anders, konnte das vielleicht schonma jemand beobachten?

9. In der Natur bilden sich im Winter die Hoden deutlich zurück, sodass man daran wohl kaum noch erkennen kann ob es sich um ein Männchen oder ein Weibchen handelt. Konntet ihr sowas auch in der Heimtierhaltung beobachten? Da wird es zwar meist nicht merklich kälter für den Hamster, aber die Tageslänge nimmt ja auch ab, und die Tiere richten sich ja nach mehreren Sachen.

10. Die Körpertemperatur sinkt beim Winterschlaf innerhalb von 10 Stunden auf etwa 6°C ab! Beim Erwachen alle 4-7 Tage für wenige Tage steigt der Herzschlag von 6 (!!!) auf 500 (!!!) Schläge in der Minute um sich dann auf etwa 255 einzupendeln.

11. Die Käfigmaße zur Heimtierhaltung sind damals echt noch furchtbar gewesen…aber gut, solche Käfige werden leider immernoch verkauft. Schlimm ist ja schon, dass ein Käfig mind. 40x25 als Grundfläche haben sollte und etwa 30cm hoch sein soll. Je größer desto besser, das war auch damals klar, aber das sollte ausreichend sein….für Versuchsreihen könne man die Tiere auch in Gläsern mit einem Durchmesser von etwa 20cm!!! Und 30cm Höhe halten!!! Also meine Merle kann sich da nichma richtig umdrehen, die is ja schon über 15cm groß! Noch schlimmer ist folgendes: Für die Haltung bis zu maximal 10 Tieren sollte man mind. 60x40 als Grundfläche anbieten! Das ist wirklich krass….naja, und wenn man tatsächlich mehrere Tiere zusammen halten will wird empfohlen, dass Konstellationen von 3,3 am besten sein sollen….

Ich fand das Buch sehr interessant, das sind so die Stellen, die mich beim lesen mehr beschäftigt haben ;) Im Literaturverzeichnis stehen außerdem viele weitere Bücher, die mich brennend interessieren :) Ma schaun ob ich irgendwie zumindest an einen Teil ran komme….
Zu dem Buch hier ist zu sagen, dass es hauptsächlich um die wissenschaftliche Verwendung geht, da der Hamster jahrelang ein gern genutztes Versuchstier war. Die Haltung als Heimtier soll zwar immer beliebter werden steht drin, aber es werden nur kurze Sequenzen dazu gemacht.


LG
Annika



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