[Sammlung] Erziehungsmethoden die gar nicht gehen?

Moderatoren: Venga, Mrs Rabbit

Antworten
Benutzeravatar
lapin
Administrator
Administrator
Beiträge: 30761
Registriert: Do 13. Nov 2008, 17:52
Land: Deutschland
Wohnort: stadtroda
Hat sich bedankt: 1782 Mal
Danksagung erhalten: 1080 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

[Sammlung] Erziehungsmethoden die gar nicht gehen?

Beitrag von lapin » Mi 25. Nov 2009, 13:01

- Der Griff in den Nacken,wenn Hund wieder nicht hört...

* Was soll das erzieherisch bringen? Hundemama benötigte diesen Griff damals nur, um Baby von A nach B tragen zu können, aber ein erzieherischer Hintergrund ist mir nicht bekannt.

- Um den Hund stubenrein zu bekommen, ihn mit der Nase in sein Kot oder sein Urin ditschen.

* Welche Verbindung soll der Hund zu dieser Vorgehensweise bekommen? Kot und Urin pfui? Und nu?
Ist es nicht Wirkungsvoller den Hund, wenn er es richtig macht zu bestärken und sonst zu ignorieren? Bzw den Kot nach draußen bringt, samt Hund?!


====================================================================================================

Habt ihr noch mehr bzw seid ihr anderer Meinung??


Lg lapin"Das Leben ist 10% was dir passiert und 90%, wie du darauf reagierst."

Benutzeravatar
Nightmoon
Supermoderator
Supermoderator
Beiträge: 12845
Registriert: Di 18. Nov 2008, 22:16
Land: Deutschland
Wohnort: R-P
Hat sich bedankt: 91 Mal
Danksagung erhalten: 36 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: [Sammlung] Erziehungsmethoden die gar nicht gehen?

Beitrag von Nightmoon » Mi 25. Nov 2009, 18:25

lapin hat geschrieben:* Was soll das erzieherisch bringen? Hundemama benötigte diesen Griff damals nur, um Baby von A nach B tragen zu können, aber ein erzieherischer Hintergrund ist mir nicht bekannt.
Öhm, auch wenn man mich dafür gleich steinigt. Es sind meine Beobachtungen/Erfahrungen...
Eine Hundemama erzieht auch einen Welpen mit einem "Griff" in den Nacken, ABER - sie tut ihm dabei nicht weh!
Sie es ist eine Art "Showbeißen" ohne wirklich zu zubeißen oft begleitet mit einem Knurren, was dem Welpen eindeutig sagt, dass er sich zu ergeben hat, weil ihr das nicht passt. Beobachtet hab ich es meistens dann, wenn die Welpen zu extrem übermütig waren und Mam zum Aufquietschen/jaulen gebracht haben- Sie waren also zu grob. Ich hab es bisher nur einmal gesehen, dass eine Hundemama regelrecht ins Genick reingeknufft hat, aber auch nicht gebissen - nur einen Kurzen Druck mit den Zähnen ausgeübt, dass der Kopf mit Hals des Welpen kurzzeitig nach Unten gedrückt wurde.
Die schärfere Form ist dann ins Ohr oder Schwänzchen zwicken, aber nur, wenn sie nach der ersten Warnung nicht aufhörten und es Mama erneut wehtat und das Vorgehen kann u.U. dann unangenehm sein - Vielleicht legen Hunde deshalb auch schon bei spielerischen Kämpfen die Ohren nach hinten an oder klemmen das Schwänzchen ein, wenns Ärger gibt? :grübel: Letztere sind jetzt nur Vermutungen - aber irgendwie naheliegend. ;)

Im Übrigen sah ich auch erst einmal in meinem Leben, dass eine erwachsene Hündin mit ihrem Kopf einem ausgewachsenem kleineren Hund sozusagen einen Hinterntritt verpasst hat. Fragt mal Serafina, es war ihre Ronja. :love: :jaja: Sie hat sich damit gegen die Beißattacken eines kleinen, jungen und an totaler Selbstüberschätzung leidenden Terriermixes gewehrt. :top: Ich fand ihre Verhaltensweise diesem "kleinen Möchtegern" gegenüber super!

lapin hat geschrieben:- Um den Hund stubenrein zu bekommen, ihn mit der Nase in sein Kot oder sein Urin ditschen.
Brauchen wir gar nicht darüber zu reden, da gehe ich voll mit.


Ich füge zu Deiner Liste noch hinzu:
Hunde nur am Halsband zu schnappen und in der Luft hängend daran zappeln zu lassen. :autsch:
Da frage ich mich ernsthaft, was das bringen soll, außer dass Hund vielleicht einen Kehlkopfschaden davon trägt, weil er dabei gewürgt wird. Es kommt dem langsamen Erhängen gleich... ich verstehe solche Erziehungsmethoden überhaupt nicht! :arg: :jordi:


Bild
Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

Benutzeravatar
SentryDog
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 40
Registriert: Sa 26. Sep 2009, 23:25
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: [Sammlung] Erziehungsmethoden die gar nicht gehen?

Beitrag von SentryDog » Mi 25. Nov 2009, 18:56

Hallo!


Der "Nackengriff" ist bzw sollte eigentlich ein Stoß sein und wird sowohl von Hundemüttern als auch adulten Hunden untereinander angewandt!
Es handelt sich dabei eigentlich nicht um ein "pack da mal hin und schüttel gar noch", sondern um eine mit halb geöffnetem Maul ausgeführte Stoßbewegung von oben in den Nacken (bei einer Dominanzgeste) oder seitlich gegen den Hals/die Backen des Hundes. Manchmal auch im Rippen/Schulterbereich und der Schnauzgriff ist eine genau gleich funktionierende Abart davon, von seitlich oder oben über die Schnauze!
Abgewandelte Formen sind das Unterheben (mit der Schnauze/Stirn unter einen deutlich kleineren Hund gehen und durch eine ruckartige Aufwärtsbewegung regelrecht fortwerfen) und der Bodycheck, bei dem nicht mit der Schnauze gestoßen, sondern durch einen galanten Hüftschwung massiv angerempelt wird.

Es gibt auch Hunde, die beim Stoßen einen deutlichen, aber nicht verletzenden Griff setzen und manche Hunde drücken den anderen Hund mit dem Vorderkörper zu Boden und deuten ein Schütteln im Nacken an - das ist in dem Fall keine Tötungsabsicht, sondern eine sehr, sehr deutliche Überlegenheitsdemonstration.

Mensch kann diese Korrekturmaßnahme mit zwei angespannten Fingern und einem nachtrücklichen Knuff prima nachahmen - damit kann man sich manchmal für den Hund unverständliches Schimpfen oder anderweitiges korrigieren sparen.
Genauso, wie seitlich mit den Knien/Oberschenkeln rempeln dem Bodycheck nachempfunden ist.

Wobei ... *grins* mein großer Rüde hat zu viele Rugbyfilme geschaut, er setzt eine Art Bodycheck manchmal gegen Menschen ein, die ihm unsympatisch sind. Und zwar nicht mit der Hüfte, sondern er nimmt Anlauf, springt ab und wirft sich mit voller Wucht mit Schulter und Nacken vor die Brust des Opfers ... je nach Länge des Anlaufes endet das öfters mal auf dem Hosenboden, er hat seine gut und gerne 40 Kilo ...
Die Krönung davon ist noch, wenn er dann seine geschlossenen Zähne unters Nasenbein haut.
Bei Hunden macht er das nicht.
Das sieht manchmal urkomisch aus, wenn ich dann schnell zwischen Hund und ausgesuchtem Opfer sprinten muss und ihn anschnauze, dann schlägt er Haken wie ein Hase und ist die Unschuld selbst.


Hunde nur am Halsband zu schnappen und in der Luft hängend daran zappeln zu lassen. :autsch:
Da frage ich mich ernsthaft, was das bringen soll, außer dass Hund vielleicht einen Kehlkopfschaden davon trägt, weil er dabei gewürgt wird. Es kommt dem langsamen Erhängen gleich... ich verstehe solche Erziehungsmethoden überhaupt nicht! :arg: :jordi:
Hm, das ist bzw sollte eigentlich keine Erziehungsmethode sein!

Den eigentlichen Sinn dahinter verstehst du wahrscheinlich dann, wenn du mal einen extrem angekratzten Hund geführt hast und dieses so brutal aussehende "Aufhängen" die einzige Methode ist, den Teufelskreis von bei jeglicher Einwirkung noch höher drehenden Nerven zu unterbrechen (das ist wie die Plastiktüte beim Hyperventilieren ... richtig angewandt!)
"Aushängen" gehört da auch dazu, das bedeutet, den Hund mit verkürzter Leine am langgestreckten Arm vom Körper weg zu halten und dabei in die Luft oder auf die Hinterbeine zu heben.
Solltest du das mal bei jemandem sehen, bitte nicht direkt Zeter und Mordio schreien, denn das mag vielleicht ein fehlgeleiteter Volldepp sein, könnte sich genauso gut aber um einen Hundeführer handeln, der grade versucht, die Zähne des Hundes von seinem Körper weg zu halten.

Bei manchen hochgradig leinenaggressiven Hunden (also, wirkliche Problemhunde, nicht nur der terrorisierende Kläffer von nebenan) ist das die einzige Möglichkeit, heil und ohne für den Hund ein Erfolgserlebnis zu bieten an einem anderen Probanden vorbei zu kommen.




Grüße,
Sentry


"Jeder sieht gerne einen guten Kämpfer. Die wenigsten wollen sehen, wie er gemacht wird." (Shaolin Mönch)

Those who fear the darkness yet don't know the cruelty of light.

Benutzeravatar
Nightmoon
Supermoderator
Supermoderator
Beiträge: 12845
Registriert: Di 18. Nov 2008, 22:16
Land: Deutschland
Wohnort: R-P
Hat sich bedankt: 91 Mal
Danksagung erhalten: 36 Mal
Geschlecht:
Kontaktdaten:

Re: [Sammlung] Erziehungsmethoden die gar nicht gehen?

Beitrag von Nightmoon » Mi 25. Nov 2009, 19:08

SentryDog hat geschrieben:Mensch kann diese Korrekturmaßnahme mit zwei angespannten Fingern und einem nachtrücklichen Knuff prima nachahmen - damit kann man sich manchmal für den Hund unverständliches Schimpfen oder anderweitiges korrigieren sparen.
Jopp, das hab ich auch schon gemacht, aber nur, wenn Tessa einen anderen Hund beißen wollte - eine zeitlang war sie komisch drauf, weil sie mehrmals hintereinander angegriffen wurde und das wirklich aus heiterem Himmel. Irgendwann war sie der Meinung und wollte den Spieß umdrehen und genauso "hinterhältig" auf andere Hunde gehen. Damit hab ich es rel. schnell in den Griff bekommen.
SentryDog hat geschrieben:Das sieht manchmal urkomisch aus, wenn ich dann schnell zwischen Hund und ausgesuchtem Opfer sprinten muss und ihn anschnauze, dann schlägt er Haken wie ein Hase und ist die Unschuld selbst.
Das kann ich mir vorstellen. :lach: :P
SentryDog hat geschrieben:Bei manchen hochgradig leinenaggressiven Hunden (also, wirkliche Problemhunde, nicht nur der terrorisierende Kläffer von nebenan) ist das die einzige Möglichkeit, heil und ohne für den Hund ein Erfolgserlebnis zu bieten an einem anderen Probanden vorbei zu kommen.
Ich hab das einmal bei einem Mann gesehen, dessen Hund kam nicht gleich beim ersten Mal, als er rief. Beim zweiten mal brüllte er so laut, dass es über den gesamten Platz zu höhren war. Die Hündin lief sofort mit eingeklemmter Rute zu ihm und er riss sie förmlich hoch, sodass sie nur noch einen abgequetschten Jaulton von sich gab der dann ruckartig verstummte. Sorry, aber da hab ich noch lauter über den gesamten Platz zurück gebrüllt und ihn als Tierquäler beschimpft, der keinerlei Ahnung von Hunden habe. Logisch, ich war dann sofort die blöde Kuh und noch andere wunderbare Tierarten. :lach:
Sorry, aber bei sowas krieg ich echt zu viel. :autsch:


Bild
Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

Benutzeravatar
SentryDog
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 40
Registriert: Sa 26. Sep 2009, 23:25
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: [Sammlung] Erziehungsmethoden die gar nicht gehen?

Beitrag von SentryDog » Mi 25. Nov 2009, 19:23

@Nightmoon


Das ist wirklich unnötig und dämlich.

So "Methoden" sollte man nur dann anwenden, wenn sie wirklich (wie beschrieben) gerechtfertigt sind, weil das sind keine Allerweltskorrekturen.




Grüße,
Sentry


"Jeder sieht gerne einen guten Kämpfer. Die wenigsten wollen sehen, wie er gemacht wird." (Shaolin Mönch)

Those who fear the darkness yet don't know the cruelty of light.

chien
Gast
Gast
Beiträge: 6088
Registriert: Do 13. Nov 2008, 18:19
Land: Deutschland
Hat sich bedankt: 80 Mal
Danksagung erhalten: 41 Mal
Geschlecht:

Re: [Sammlung] Erziehungsmethoden die gar nicht gehen?

Beitrag von chien » Mi 25. Nov 2009, 19:46

Ich hab das einmal bei einem Mann gesehen, dessen Hund kam nicht gleich beim ersten Mal, als er rief. Beim zweiten mal brüllte er so laut, dass es über den gesamten Platz zu höhren war. Die Hündin lief sofort mit eingeklemmter Rute zu ihm und er riss sie förmlich hoch, sodass sie nur noch einen abgequetschten Jaulton von sich gab der dann ruckartig verstummte.
in der Tat ist das selten dämlich, vor allem bringt das überhaupt nichts, der Hund bekommt u.U. auch noch Leinenangst. Wie oben auch schon von Sentri geschrieben, das ist wirklich nur ein Mittel um den Hund von irgendeinem momentanen Rausch runter zu holen. Sonnst könnte man sicherlich auch von einem Tritt in die Seite als Erziehungsmethode sprechen, ebenfalls sinnlos!



Benutzeravatar
Dogmaniac
Planetarier
Planetarier
Beiträge: 960
Registriert: Mo 1. Dez 2008, 12:48
Land: Deutschland
Kontaktdaten:

Re: [Sammlung] Erziehungsmethoden die gar nicht gehen?

Beitrag von Dogmaniac » Mi 25. Nov 2009, 19:57

lapin hat geschrieben:- Der Griff in den Nacken,wenn Hund wieder nicht hört...
Ich finde das wird völlig falsch interpretiert. Wenn ich ein Kind am Arm packe dann mache ich das damit es mich ernster nimmt, und erkennt "oho ich muss aufpassen, das ist die letzte Warnung", als solches definiere ich "Nacken schütteln", bzw. Nacken packen.
Leo und Amy spielen auf diese Art sehr oft, deshlab denke ich vorallem Dingen das dieses ganz "oh mein Gott der Hund denkt er wird getötet", völlig unangebracht ist und damit gar nichts zutun hat. Selbst unsere Hunde auf der Arbeit die im Rudel leben wenden es an, auch beim spielen und damit will keiner dem anderen sagen "ich töte dich hab angst vor mit".

Wenn ich mir meine Hunde auf diese Art "schnappe" dann nur damit sie wissen das sie ihre nächsten Schritte deutlich überdenken sollten.


www.sporty-dogs.de

Glücklich wer, das was er liebt, voll Mut zu verteidigen wagt.

Antworten

Zurück zu „Hunde Erziehung“