Fährten Training

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Fährten Training

Beitrag von lapin » Di 22. Okt 2013, 18:00

Jaja und es geht weiter, Snoopy weiterhin immer Neues zu bieten, um Interessant zu bleiben :jaja:
Denn der Manchster: https://www.tierpla.net/hunde-rassen/der-manchester-terrier-t18082.html" onclick="window.open(this.href);return false; braucht das ja nun mal, so will ich ihm das gerne geben. :lieb:

Unser Fährten Training sieht nun so aus.
Ich hab nicht in der Wohnung oder so damit angefangen,sondern direkt auf UNSERER Wiese, wo wir jeden Tag sind.

Dort lege ich beide Hunde ab und ich bau ein Dreieck, wo ich pro Schritt ein Leckerlie ablege. (Kaustangen scheinen im Geruch nicht intensiv genug, mit Geflügelwurst funktioniert das ganze besser).
Nun lasse ich ihn auf das Kommando "Such" los laufen und Leckerlie pro Leckerlie aufnehmen.

Das übe ich mehrmals hintereinander. Später lege ich eine Lange, gerade Fährte...und am Ende liegt ein Haufen Leckerlie, sogenannte "Jackpot".
Danach wird apportiert, weil das für ihn einfach spaßige Belohnung ist.

Mal sehen, wann ich mit Gegenständen anfangen kann.
Der Vorteil an dieser Übung...ich bekomm ihn runter, da er vor dem Gang zur Wiese extrem hyperaktiv vor lauter Freude ist.

Habt ihr das auch schon geübt, welche Wege habt ihr genutzt?
Freue mich auf eure Erfahrungen!


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Re: Fährten Training

Beitrag von Murx Pickwick » Di 22. Okt 2013, 18:37

Ich hab eigentlich Fährtentraining mit so jedem Hund gemacht, der mir unter die Finger kam - selbst die Ausgehhunde, die ich eigentlich nur zum Spazierengehen mitnahm, mußten darunter "leiden". :D
Ich fand die Arbeit unheimlich spannend und interessant ... und ich hatte dadurch immer einen Hund bei, der mir verlorengegangene Hunde gesucht hatte, es hatte also auch einen sehr praktischen Nutzen für mich.

Bei den meisten Hunden habe ich damit angefangen, ihnen etwas, was sie sehr gerne mochten, einfach zu verstecken - so daß sie sehen konnten, wo ich es versteckte. Das konnte ein Ball sein, ein Quietscheentchen oder auch eine kleine Tasche mit Leckerchen drin, vollkommen schnuppe.
Klar - Hundi ist dann wie Tarantel gestochen zum Versteck, sobald er durfte oder abgemacht wurde, und hat sich seine Belohnung geholt.

Nächster Schritt war, der Hund durfte nicht gleich los, um sich seine Belohnung abzuholen, es wurde erstmal vorher Unterordnung gemacht, danach, als Abschluß, durfte er sich seine Belohnung abholen, er wurde sogar an den Platz zurückgebracht, wo ich loslief, die Belohnung zu verstecken. Je nach Länge der Unterordnung oder anderweitiger Ablenkung wurde es immer schwerer für die Hunde, sich zu merken, wo die Belohnung versteckt war - und sie fingen an zu kreisen und zu suchen.

Sobald sie begriffen, daß es eine ganz einfache Methode gab, herauszufinden, wo die Belohnung steckte, und meiner Fährte folgten, fing ich an, erstmal kreuz und quer zu laufen, im Bogen zu gehen oder einfach ne Weile außer Sicht zu laufen, bevor ich die Belohnung versteckte - zwar liefen dann die Hunde durchaus ab und an wie von der Tarantel gestochen zum vermuteten Versteck, aber es wurde eben auch immer häufiger, daß sie vom Ausgangspunkt, dort, wo ich anfing, die Fährte zu legen, anfingen, die Fährte auszuarbeiten ... und da das Fährte ausarbeiten immer schneller war, wie das wilde Herumgesuche am vermuteten Versteck, wurde das Fährtenausarbeiten irgendwann bei fast jedem Hund so zuverlässig, daß ich ihn auch an der Fährtenleine suchen lassen konnte.

Ich hab dann auch immer wieder andere Menschen dazu animiert, selbst ein Versteck zu suchen, oder sich mit Belohnung selbst zu verstecken, oder hatte nen Hund aus der Gruppe versteckt - wurde der Hund gefunden, bekam der Finder seine Belohnung und der Gefundene sein Trostpflaster, daß er solange ausharren mußte.

Mit Pekinesen ging das nicht ... sie können (und wollen!) zwar suchen, aber sie kommen oft erstmal gar nicht auf die richtige Idee und geben viel zu früh auf. Dafür sind die Pekinesen, die ich bislang kennenlernte, furchtbar verfressen ... und so hab ich sie halt mit der Futterfährte, wie du sie beschrieben hast, auf die richtige Fährte gelockt ... irgendwann suchten auch sie mit tiefem Gesicht und unter Schnauben und prusten :D
Gab aber noch mehr Hunde, welche besser über Futterfährte lernten.
Bei Windhunden waren Schleppfährten noch am Erfolgversprechendsten, speziell über Wildgeruch waren sie recht schnell auch auf Menschenfährten zu prägen. Andere Versuche schlugen bei mir fehl, die Windhunde, die ich in die Hand bekam, kamen nicht von selbst auf die Idee, zu fährten und haben zudem ein phänomenales Gedächtnis für Verstecke.

Dafür war Wildfährte deutlich einfacher ... Hund anleinen, Wildfährte zeigen und schon wurde die Wildfährte mehr oder weniger gut ausgearbeitet - das braucht man keinem Hund beizubringen, das kann selbst ein Pekinese (zumindest, wenn die Spur frisch genug ist, denn alte Wildspuren sind für Pekinesen scheinbar äußerst uninteressant).
Der Abbruch von der Wildfährte ist da schon schwieriger ... Wildfährte ausarbeiten ist halt selbstbelohnend, es gibt keine Belohnung, die so toll ist, wie die Wildfährte auszuarbeiten!

Wir haben immer gleich im Gelände gearbeitet, meist in wenig besuchten Hundeauslaufgebieten - das Fährten in der Wohnung ist für einen Hund äußerst schwer, er wird dort auf alles gehen, aber keiner Geruchsspur folgen ...



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Re: Fährten Training

Beitrag von lapin » Mi 23. Okt 2013, 16:48

Diese Übung macht echt Spaß...
ich bevorzuge aktuell noch die Schritt für Schritt ans Ziel Methode, einfach auch um für mich die ganze Situation und den Hund besser kennenzulernen.

Snoopy ist ein sehr guter Wild Fährten Hund, dies war aber bisher eben immer ein Problem.
Eine Fährte aufgenommen und er folgte dieser in einem Affentempo...und zwar solange bis er sie entweder verlor und ihm dann bewusst wurde, "ich habs Frauchen verloren" oder bis ans Ziel und dann wurde das gefundene gejagt (ist bisher erst einmal passiert, als er noch bei seiner alten Besitzerin war und wir gemeinsam spazieren gingen. Er jagte ein Reh, dass 3x so groß war, wie er :shock: )

Nun ist die Frage, kann ich ihn mit dieser Übung mehr auf meine Fährten fixieren und somit ab von Wildfährten.
Meine Logik: da ich ihn mit meinen Fährten fördere und sein Bedürfnis evtl befriedige sind Wildfährten uninteressant, weil meist Erfolglos...und somit kann ich ihm so auch ein Stück "Jagdtrieb" nehmen oder fördere ich es mit dieser Übung sogar zusätzlich?


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Re: Fährten Training

Beitrag von Murx Pickwick » Mi 23. Okt 2013, 18:09

Wildfährte ist schon was Anderes ... auf der Wildfährte hatte ich auch immer mit Fährtenleine gearbeitet, der Fährtenabbruch ist nämlich wirklich nicht einfach, vor allem, wenn die Fährte noch frisch ist. Es ist halt unlogisch für den Hund, kurz vor dem 100%ig sicheren Erfolg abzubrechen.

Man kann Wildfährten auch nicht durch Personenfährte oder ähnliches ersetzen, Wildfährte ist Wildfährte.
Wenn man jedoch ab und an mit dem Hund Wildfährten ausarbeitet, dann wird der Hund nicht eigenmächtig fährten gehen, sondern darauf warten, daß gemeinsam gejagt wird. Die Hoffnung ist ja da ... es lohnt sich also auf alle Fälle mit den Wildfährten.
Wenn man dagegen einen Hund mit starkem Jagdtrieb hat, und man geht nicht mal Wildfährten ausarbeiten, wird der Hund früher oder später sich selbstständig machen und alleine jagen gehen - und das beinhaltet in der Regel auch Hetzen.
Größten Erfolg des gemeinschaftlichen Jagens ist es, Wildfährte ausarbeiten lassen und sobald das Wild gesichtet wird, hinsetzen und den Hund vorstehen lassen - man selbst kommt so zu wirklich wunderschönen Wildbeobachtungen und der Hund kann seinen "Jagdtrieb" befriedigen (Jagdtrieb - was für ein bescheuertes Wort ... )
Ich selbst bin teilweise mit Jägern mitgegangen und habe meine Hunde die Wundfährten ausarbeiten lassen - da gabs einige Jäger, die gestaunt haben, was meine Schäferhündin konnte, die war darin besser, wie der durchschnittliche Jagdhund! (Klar, sie wußte, sie mußte sich anstrengen, sonst hätts das für sie nicht mehr gegeben. Sie hat sich bei solchen Jagdtagen auch mustergültig benommen, einen so gut hörenden Hund hatte ich selten. :D) Etwas ungewohnt war für die Jägersleut, daß ich grundsätzlich mit Fährtenleine gearbeitet hatte - ich kannte meine Alte ...

Hat man nen Hund mit sehr geringem Jagdtrieb, kann man ihn dazu erziehen, auch ohne Wildfährte bei einem zu bleiben ... das normale Fährten ist da teilweise sogar spannender für den Hund, wie Wildfährte. Da gibts ja schließlich was für ... :D
Kommt also immer auch darauf an, wie stark das Jagen angeboren ist oder nicht, ob Menschenfährte reicht oder ab und an auch Wildfährte ausgearbeitet werden muß.



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