Die Kaninchenrettung stellt sich vor!

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Liebe Planetarier...

da der Vermittlungsbereich täglich an Neuzugängen zunimmt, ist es wichtig das die Überschrift schon ziemlich viel über die Vermittlung an sich aussagt, um die Übersicht zu wahren.

Es wäre nett, wenn ihr beim einstellen darauf achten würdet, in die Überschrift die Plz einzubauen und um welche Tierart es sich handelt, ob männlich, weiblich, kastriert oder unkastriert.

Z.B.

[669**] Kaninchen, männlich, kastriert... oder
[558**] Hund, Rüde, unkastriert...



***WICHTIG, Abgabe von Tieren nur an Erwachsene im Erwerbsfähigen Alter bzw. an Kinder und Jugendliche mit Zustimmung der Eltern. WICHTIG***




Vielen Dank für euer Verständnis !!!

Moderatoren ist es vorbehalten, alle Titel dieser "Übersichtsform" anzupassen.
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Anita
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Die Kaninchenrettung stellt sich vor!

Beitrag von Anita » So 14. Mär 2010, 13:39

Hallo zusammen,

da wir hier nach und nach immer mehr ins Gespräch kommen, dachte ich mir ich stelle nun endlich wie versprochen den Verein und vor allem die vereinseigene Station einfach mal vor!

Einige kennen den Text schon, ich hoffe ihr seht es mir nach, dass ich ihn nur kopiert und an den entsprechenden Stellen aktualisiert habe. ;)

Es handelt sich in erster Linie um einen Überblick was so das tägliche Leben in einer solchen Station mit sich bringt. Den Verein selbst stell ich danach auch noch vor...auch hier ein Zitat... sehts mir bitte nach.
Hallo zusammen,

hier möchte ich euch gerne mal unsere Station und unsere Arbeit vorstellen.

Die Kaninchenpflegestation Rosbach war bis Februar 2009 ein rein privat finanziertes Projekt der Eheleute Fischer: https://www.kaninchenpflegestation.de" onclick="window.open(this.href);return false; (hier sind auch einige Bilder der Gehege und deren Entstehung zu sehen). Seit über 5 Jahren ist die Station beständig gewachsen und nach und nach kamen immer mehr hilfsbedürftige Tiere und dementsprechend auch mehr Gehege dazu.
Das größte Gehege umfasst mittlerweile knapp 90qm, hinzu kommt ein Schnupfergehege mit 24qm, ein Gehege für die älteren o. eingeschränkten Aussentiere auch mit ca. 25qm(grob geschätzt, eher etwas größer) und ein Urlaubs- und Quarantänegehege mit etwa 5-6qm. Es ist noch ein weiteres kleines Gehege in Planung als weitere Quarantäne-Unterbringung, da das momentan, wenn das kleine Not-Gehege belegt ist nur in 2 großen Aussenställen im Herbst/Winter möglich ist (im Sommer findet die Quarantäne auch innen statt in einem von drei 2qm-Abteilen). Diese sind aber auch recht groß (einer liegt bei ca. 1,60*0,60 pro Etage und der zweite bei 1,40*0,60 pro Etage und beim Kleineren sind die Etagen auch verbunden, nicht ideal, aber manchmal anders nicht möglich).
Zu den Aussengehegen kommen noch ein Kaninchenzimmer für Kranke und Behinderte, in der Station bzw. eben der Wohnung von Fischers ca. 16qm, dann ein Eigenbau mit 4 Etagen in diesem Zimmer. Jede Etage hat 2qm und die Oberste wird zur Lagerung von Heu, Stroh usw. genutzt, zwei Etagen zur Quarantäne oder Unterbringung nach OPs und bei Schwerstpflegefällen und die unterste Etage dient als Spielplatz für die im Zimmer freilaufenden Kaninchen. Zudem werden immer wieder auch Zimmergehege in anderen Räumen hinzugenommen, wenn wie jetzt im Winter, die Innenkapazitäten nicht ausreichen. Hinzu kommen aktuell ca. 10 Dauerpflegefälle die bei Vereinsmitgliedern privat untergebracht sind, da sie nicht mehr vermittelt werden können und in Innenhaltung bleiben müssen.

Aktuell betreut unser Verein insgesamt knapp 100 Tiere. Das ist ein trauriger Höchststand seit Gründung der Station und aus diversen Gründen herrscht aktuell ein strikter Aufnahmestopp (allerdings erreichten uns auch in diesen Zeiten immerwieder Notfälle denen wir nicht die Tür weisen können). Zielsetzung ist eine schrittweise Reduzierung des eigenen Bestands im kommenden Jahr auf max. 50-60 Tiere durch Vermittlung und Unterbringung in Dauerpflegeplätzen (bei einigen Tieren ist es uns nicht möglich sie endgültig zu vermitteln, da wir ein Mitspracherecht bei der weiteren Betreuung und Behandlung vorbehalten wollen, diese können dann als Dauerpflegetiere übernommen werden und der Verein trägt weiterhin die medizinische Versorgung). Wir würden zwar gerne allen helfen aber wir haben leider eben auch Grenzen.

Grundsätzlich managen die Fischers das Geschehen in der Station unter der Woche weitgehend allein. Das bedeutet aber einen wirklich harten und straff durchorganisierten Tagesablauf, da Michael Fischer auch noch "nebenbei" berufstätig (selbständig) ist. Zudem sind eigentlich immer irgendwelche schlimmen Pflegefälle in der Station, die alle 1-2 Stunden Medikamente, Päppelbrei, Infusionen etc. brauchen. Dann muss natürlich innen besonderer Wert auf das Sauberhalten gelegt werden, alleine aus hygienischen Gründen für Mensch und Tier. Das ist leider durch die diversen Einschränkungen der Krankengruppe oben auch sehr zeitaufwändig, da so mancher sich einpinkelt und mehrmals täglich umgebettet werden muss. An dieser Stelle fragen sich sicherlich einige warum man diese Tiere nicht erlöst... alle die sich das Fragen sind herzlich eingeladen z.B. unser Öhrchen einmal zu besuchen. Sie hat hochgradig E.C. und lag bei ihrer Ankunft nur schlaff auf der Seite. Christine hat sie mühevoll gepflegt, gepäppelt und gehätschelt... mittlerweile ist sie wieder in der Lage sich selbst kurze Strecken zu bewegen und hat einen unbezähmbaren Lebenswillen. Die TÄ war bereits mehrfach da um Öhrchen zu erlösen... jedes Mal hat Öhrchen sie im wahrsten Sinne des Wortes zum Teufel gejagt. Und solange sie das macht darf sie bleiben... wie viele andere auch.

Tja, meist ist jetzt bereits früher Nachmittag... die diversen Telefonanrufe (an einer Vereinshotline damit die Anrufe verteilt werden können arbeiten wir grade und sind für Tipps dankbar!) mit Fragen zur allen erdenklichen Kaninchenthemen und -wehwehchen und den verschiedensten Vermittlungsanfragen hat Christine nun auch meist schon hinter sich und im Sommer ist das dann die Zeit wo sie mit dem Auto loszieht und Unmengen Wiese für die Monster ranschafft. Das kann dann schonmal 1-2 Stunden dauern, da sie zwischen 2 und 4 große blaue Ikea-Säcke mit nach Hause bringen muss (je nach Tierbestand auch mehr)... zum Glück darf sie dazu aufversch. umliegende Pferdekoppeln.

Nach dem Pflücken gehts dann direkt ans Füttern und die Medikamentenausgabe, auch in den Gehegen, da nicht alle Patienten griffbereit im Kaninchenzimmer sitzen. Jeder der sich draussen besser fühlt wird auch draussen behandelt, sofern die Erkrankung es zulässt.

Und je nach aktueller Lage muss, wenn schwere Fälle mit regelmäßigen Infusionen o.ä. dabei sind, die Arbeit immer wieder zur Versorgung unterbrochen werden.

Die Wochenenden sind dann meist ausgefüllt mit dem Misten der Gehege. Das geht dann immer in Etappen und nicht ohne fleißige Helfer vor Ort.

Heu und Stroh kommen auch von einem in der Nähe gelegenen Pferdehof, Heu in einem großen Rundballen und das Stroh in normalen Ballen.

Der Rundballen reicht dann etwa, je nach Anzahl der Tiere und aktueller Futterlage so ca. 4-8 Wochen und das Stroh muss im Winter beinahe wöchentlich nachgekauft werden. Wir konnten durch das Einrichten von Heuraufen (leicht umgebaute Kartoffelmieten) den Heuverbrauch auch schon erheblich reduzieren, da weniger herumgeschmiert wird.

An Gemüse und Salat werden tgl. auch Unmengen verbraucht. Hier bekommen wir viel von einer Salatbar aus der Umgebung und von Supermärkten. Dafür müssen dann mind. 6-8 Gemüsekisten jeden Abend verlesen werden. Das reicht allerdings auch selten, oft muss noch zugekauft werden. Für die Station werde ich mich grade mit dem angekeimten Futter mal näher beschäftigen... da das denke ich eine gute Unterstützung darstellen würde.

Von dem Trockenfutter das aktuell im Gebrauch ist werden auch nochmal 50-75kg durchschnittlich pro Woche verbraucht.

Und für die Kranken in Innenhaltung kommen dann noch unzählige Kräuter, Haferflocken, Breichen und andere Aufpäppler dazu.

So ich glaube das wars...

Nein, einen der wichtigsten Punkte hätte ich beinahe vergessen:

Tierarztbesuche stehen ebenfalls mehr o. minder an der Tagesordnung. Meist ist es so, dass wir die Tiere in die Praxis bringen und angerufen werden wenn wir sie abholen können, da unsere TÄ sie nach und nach "dazwischen schiebt". Zumindest bei denen die regelmäßig hinmüssen oder z.B. zu Kontrolluntersuchungen usw.. Bei akuten Krankheitsfällen muss zu allem anderen auch die Zeit da sein beim TA zu warten.

Und natürlich müssen auch die Besuche von potentiellen neuen Kanincheneltern, Paten, Besuche durch das Vet.-Amt etc. alles eingeplant werden. Und die Aufnahme bzw. Koordination usw. von schwerwiegenden Notfällen.

Allgemein für den Verein fällt zudem noch die Homepagepflege und das Pflegen der Vermittlungsanzeigen in div. Foren und Portalen an.

Sooo... ich glaube das war es jetzt erstmal tatsächlich. Ich hoffe, dass das schonmal einen kleinen Einblick zulässt wie es bei uns zu geht.

Ich bin mir sicher, dass ich einiges vergessen habe und ich freue mich auf eure Fragen, Meinungen, Anregungen, Ideen... Pflegestellenangebote, Patenschaften, Vermittlungsanfragen, Vereinsbeitritte...
Der Kaninchenrettung e.V. ist ein sehr junger Verein ( am 28.02.10 werden wir 1 Jahr neu_18.gif ) und wurde gegründet um die Kaninchenpflegestation Rosbach zu unterstützen. Dieses Projekt wurde bis zur Vereinsgründung komplett privat geführt und vor allem finanziert! Uns geht es vor allem um direkten und unkomplizierten Tierschutz im Sinne der Tiere, da wir uns mit diesem Wunsch in den gängigen großen Vereinen nicht wiedergefunden haben, haben wir kurzerhand unseren eigenen gegründet. Aktuell beherbergen wir knapp 100 Kaninchen in insg. 4 Pflegestellen, wobei die Station in Rosbach dabei 95% der Tiere beherbergt. Wir halten unsere Langohren in gesicherten und geschützten Aussengehegen mit einer Gesamtfläche von rund 170qm (das Größte umfasst 90qm, dann 24qm Schnupfengehege, 25-30qm Seniorengehege und ein Notgehege mit etwa 5-6qm, zzgl. die Innengehege für Krankheitsfälle) und vermitteln dementsprechend auch nur in Haltungsbedingungen mit ausreichend Platz (keine Angst, es müssen nicht gleich 100qm sein icon_wink.gif ). Allerdings vertreten wir keine starren Dogmen und jagen jeden zum Teufel der noch keine 100%igen Bedingungen bietet. Nein, wir beraten und besprechen die Haltung, Fütterung etc. gerne mit jedem Interessenten individuell um die optimale Lösung für Tiere und Halter zu finden.

So, das ist denke ich mal ein ganz guter Anfang an Infos zu uns allen.

Wer mehr wissen möchte, kann natürlich jederzeit fragen.

Falls ihr Lust bekommen habt uns zu unterstützen, freuen wir uns, abgesehen von Vermittlungsanfragen, auch sehr über neue Mitglieder, viele liebe Paten, Spenden, Innnenpflegeplätze bis zum Frühjahr oder auch tatkräftige Unterstützung vor Ort.

Infos findet ihr auch unter: https://www.kaninchenrettung.de" onclick="window.open(this.href);return false; / https://www.kaninchenpflegestation.de" onclick="window.open(this.href);return false;
LG Anita



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Re: Die Kaninchenrettung stellt sich vor!

Beitrag von Nightmoon » So 11. Apr 2010, 09:00

:klatsch: Hey, das scheint ja wirklich extrem beanspruchend zu sein. Schade, dass es so viele Notfellchen gibt, aber super, dass Ihr euch da so für einsetzt! :top:
Anita hat geschrieben:Tja, meist ist jetzt bereits früher Nachmittag... die diversen Telefonanrufe (an einer Vereinshotline damit die Anrufe verteilt werden können arbeiten wir grade und sind für Tipps dankbar!)
Wie muss man sich das Verteilen vorstellen? Soll jeder Eurer Vereinsmitglieder die Anrufe im Wechsel empfangen? Dann wäre ein Anrufverteiler, wie er in Callcentern ist - wahrscheinlich die Wahl. Allerdings hab ich keine Ahnung, wie teuer sowas ist und ob sich der Aufwand dafür lohnen würde. :grübel:

Dann käme in Betracht, dass Ihr einen zentralen Anschluss als Hotline angebt und sich jeden Tag ein Anderer aus eurem Verein zur Verfügung stellt (Einsatzliste vorher erstellen und niederschreiben, wo jeder eine Abschrift von bekommt, dass Niemand das vergisst), der die Anrufe/Notrufe entgegen nimmt. Dem entsprechend müsste man eine Anrufumleitung täglich von dem Hauptanschluss so ändern, dass der Anruf direkt an den Mitarbeiter umgeleitet wird, der gerade "Dienst" bei Euch hat. Also dass die Arufe an dem einen Tag an Mitarbeiter XY gehen und am nächsten Tag an den Mitarbeiter YZ, je nachdem wer an dem Tag dafür eingeteilt wurde und Zeit dafür hat, um die engegen zu nehmen, um so entsprechende Maßnahmen dafür zu ergreifen.


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Meine süße kleine Tessamaus, ich hab dir immer versprochen, dich nicht leiden zu lassen, ich hoffe Du verzeihst mir.[/align]

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Re: Die Kaninchenrettung stellt sich vor!

Beitrag von Sana » Fr 19. Aug 2011, 19:49

Hey, echt toll das ihr euch so angagiert :) Ich hab mir die Seite direkt mal aufgeschrieben...Ich überlege seit längerem auch noch, ob ich mir noch ein männl dazu hole....Ich schau mir die Seite gerade mal an :)

Aber es ist echt toll, das ihr den tieren helft :D :top:


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